zum Seiteninhalt zur Navigation

Diese Seiten sind hoffentlich barrierefrei. Die vorherigen Links erleichtern das Bewegen innerhalb der Einzelseite. Es gibt keine Layout-Tabellen, kein Javascript, keine andere Formatierungen außer im CSS. - Viel Spaß beim Surfen!

Archiv-Seiten des Kreisverbandes Wolfenbüttel

 

Bündis90/DIE GRÜNEN
 

Fragen des ADFC Wolfenbüttel an den Stadtverband

Anfang März stellte der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) Wolfenbüttel fünf Fragen an die bei der Kommunalwahl 2006 für den Rat der Stadt Wolfenbüttel kandidierenden Parteien.

Hier die Fragen des ADFC und die Antworten des Stadtverbandes Bündnis 90/Die GRÜNEN:

1. Beinhaltet Ihr Wahlprogramm die gezielte Förderung des Radverkehrs in Wolfenbüttel und welche konkreten Maßnahmen wollen Sie dafür in den kommenden 5 Jahren umsetzen?

Der Radverkehr in Wolfenbüttel soll vor allem durch zwei große Maßnahmen gefördert werden:

a) Innerhalb des geschlossenen Stadtgebietes treten wir für die deutliche Entschleunigung des KFZ-Verkehres ein. Das heißt Tempo 30 außerhalb eines (relativ kleinen) Hauptstraßennetzes mit Tempo 50. Dabei steht die gleichberechtigte Nutzung des Straßenraumes durch alle Verkehrsteilnehmer im Vordergrund. Mischverkehr, geringe Geschwindigkeit, weitgehender Verzicht auf Verkehrszeichen (Zwischenschritte können Fahrradstraßen sein) sind die einfachen und kostengünstigen Bausteine zur Durchführung des Projektes, der Bau von Kreisverkehren (und damit der Verzicht auf Ampeln) ist der teurere Teil. Übrigens steht die derzeitige Planung des wichtigen Innenstadtabschnittes Holzmarkt - Lange Straße - Robert-Everlien-Platz oben genannten Zielen diametral entgegen und ist daher das völlig falsche Signal!

b) Zwischen den Ortsteilen Wolfenbüttels muss das Radwegenetze endlich geschlossen werden (Beispiel Salzdahlum) und an den Knotenpunkten des 50 km/h-Netzes müssen baulich die Voraussetzung des Radverkehres erheblich verbessert werden (keine Verschwenkungen, ausreichend große Aufstellflächen usw.). Die "kleineren Maßnahmen" sind weitere Abstellanlagen und vor allem Wegweisungen (siehe auch 5.).

2. Welche Vorteile sehen Sie in der Steigerung des Anteils des Radverkehrs am gesamten Verkehrsaufkommen in der Stadt und welche Steigerungsraten halten Sie für realistisch?

Mehr Radverkehr = mehr Lebensqualität, weniger Abgase, weniger Lärm, weniger Flächenbedarf, mehr Gesundheit, mehr Familienfreundlichkeit und letztlich mehr individuelle Mobilität. Angesichts der relativ geringen Quote des Radverkehrs in Wolfenbüttel ist eine Verdoppelung absolut realistisch. Die Hälfte davon ließe sich schon mit der konsequenten Umsetzung von "Kleinigkeiten" und einer Image-Kampagne erreichen.

3. Planen Sie für die nächsten 5 Jahre ein festes Budget für die Förderung des Radverkehrs mit eigenen Haushaltsstellen im städtischen Haushalt und wie hoch könnte dieses Budget sein (in Euro pro Jahr und Einwohner/in)?

Zur Erreichung der unter 1. genannten Ziele sind Baumaßnahmen notwendig, die allen Verkehrsteilnehmern zu Gute kommen, so dass sie nicht ausschließlich aus einem Budget "Radverkehr" finanziert werden würden. Die Höhe des Budgets ist erheblich von den Maßnahmen abhängig, die daraus bezahlt werden sollen. Wünschenswert und von den GRÜNEN gefordert wäre ein eigenes Budget in Höhe von ca. 3 EUR/(a*Einwohner), das entspricht mehr als die Hälfte der Mittel für die Fahrbahndeckensanierung heute. - Wohlgemerkt hier aber nur für den Radverkehr ausgegeben (anteilig aber auch für Projekte unter 1.).

4. Das sogenannte "Radverkehrskonzept für die Stadt Wolfenbüttel" aus dem Jahre 1999 ist einerseits unvollständig und andererseits weitgehend abgearbeitet. Werden Sie sich für eine unverzügliche effektive Fortschreibung und Ergänzung einsetzen und wie sollte diese Ihres Erachtens aussehen?

Das bisherige Radverkehrskonzept ist durch den radikalen Ansatz in 1. vor allem "umzuschreiben". Es ist geradezu absurd, dass bisher dasjenige Verkehrsmittel, das die wenigste Infrastruktur braucht, um diese "kämpfen" musste, weil ihm die Straße vom MIV abgesprochen wurde. Entlang von Hauptverkehrsstraßen vertreten wir (mit Bedenken) weiterhin das Konzept des baulich getrennten Radweges (nicht notwendiger Weise mit Hochbord). Hier kommt es vor allem auf die Überarbeitung des Konzeptes an den Knotenpunkten an und vorrangig dort, wo keinerlei bisherige Aktivität stattfand. Das Radverkehrskonzept sollte die sogenannten "Schleichwege" für Radfahrer noch stärker als bisher betonen.

5. Beratung, Öffentlichkeitsarbeit und Werbung/"marketing" sind wichtige Elemente, die Einwohner/innen zum Radfahren innerhalb der Stadt zu motivieren. Werden Sie Projekte dieser Art (sowohl von Seiten der Stadtverwaltung als auch andere Träger) ideelll und finanziell unterstützen?

Ja, es ist z.B. auch eine Anschubfinanzierung einer Fahrradstation denkbar. Die beste Öffentlichkeitsarbeit sind natürlich Rad fahrende Menschen selbst und zur Umsetzung von 1. ist eine erheblich Image-Kampagne für den Rad- und Fußverkehr notwendig. Für deren Durchführung setzen wir uns selbstverständlich genau so ein wie für die Maßnahme selbst - und hoffen auf Ihre Unterstützung.

Bündnis 90/Die GRÜNEN - Stadtverband Wolfenbüttel

Stefan Brix, Margarete Schwanhold, Jürgen Selke-Witzel

 

zur Navigation zum Seiteninhalt