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Archiv-Seiten des Kreisverbandes Wolfenbüttel

 

Bündis90/DIE GRÜNEN
 

Veranstaltung der Sickter Grünen zum Atommüll im Asseschacht

Rückholoption offen halten

sickte - 2008-07-06

Michael Fuder
Michael Fuder referiert über den Atommüll in Asse II auf der Grünen-Veranstaltung in Sickte

"Alle Arbeiten, die andere Optionen als die Schließung von Asse II verhindern, müssen sofort gestoppt werden". Michael Fuder, Mitarbeiter in der Begleitgruppe "Optionenvergleich" und Mitglied des Asse-2-Koordinationskreises, brachte die zentrale Forderung der Asse-Kritiker auf der gut besuchten Veranstaltung der Sickter Grünen auf den Punkt.

"Die Flutung muss gestoppt werden. Auch die Betreiber sagen heute: Es wird Radioaktivität aus dem Bergwerk ausdringen. Im Szenario für den ungünstigsten Fall geht das Bundesamt für Strahlenschutz davon aus, dass bereits in 150 Jahren Radioaktivität austreten kann." Erforderlich sei eigentlich jedoch aufgrund der langen Halbwertzeiten eine Sicherheit von eine Millionen Jahre. Man müsse, so Fuder, davon ausgehen, dass sich alle eingelagerten Fässer vollständig auflösen werden. Auf der anderen Seite wisse niemand, was genau eigentlich in der Asse eingelagert sei. Auch das Umweltministerium gestehe mittlerweile zu, dass es „vollständig verwirrt“ sei. Es würden Fehler vertuscht, Beweislagen vernichtet und unrechtmäßig Fakten geschaffen, wie es jüngst beim Abpumpen der radioaktiv verseuchten Lauge in einen tiefer gelegenen Hohlraum der Fall gewesen sei. Michael Fuder gab sich überzeugt: "Es wird keine sichere Lösung geben. Deshalb ist eine Riskoanalyse notwendig. Im Moment darf nur eine akute Gefahrenabwehr betrieben werden. Andere Optionen zur Flutung müssen geprüft, eine Rückholung des radioaktiven Materials muss vorbereitet werden." Auch das Helmholtz-Zentrum als Betreiber zeige sich mittlerweile für andere Optionen offen. Politiker aller Parteien aus der Region seien höchst alarmiert und bemühten sich mittlerweile, im Interesse der bestmöglichen Lösung an einem Strang zu ziehen.

"Die Klage der Tischlermeisterin Irmela Wrede ist der entscheidende Motor für die Aufmerksamkeit, die die Asse-Problematik ins Zentrum der deutschen Politik gerückt hat," war Claus Schröder vom Asse-II-Rechtshilfefonds als weiterer Referent des Informationsabend überzeugt. In der anschließenden Diskussion zeigten sich alle Teilnehmer sehr beunruhigt über die Sicherheitslage im Asseschacht und über die chaotische Informationspolitik der Verantwortlichen. Der Wunsch, keine endgültigen, nicht umkehrbaren Fakten zu schaffen und sich auch im Hinblick auf zukünftige technische Weiterentwicklungen alternative Lagerungs- und Entsorgungsoptionen offen zu halten, wurde mehrfach betont. Jetzt gehe es darum, Verantwortung für zukünftige Generationen zu übernehmen.

 

"Es wird keine sichere Lösung für Asse geben"

Grüne informieren über Sachstand im Atomschacht - Klage Irmela Wredes Motor für die Aufmerksamkeit

SICKTE. "Alle Arbeiten, die andere Optionen als die Schließung von Asse II verhindern, müssen sofort gestoppt werden". So lautet die zentrale Forderung der Asse-Kritiker, die Michael Fuder in einer Informationsveranstaltung der Sickter Grünen vortrug. Fuder ist Mitarbeiter in der Begleitgruppe Optionenvergleich und Mitglied des Asse-II-Koordinationskreises.

"Die Flutung muss gestoppt werden. Auch die Betreiber sagen heute: Es wird Radioaktivität aus dem Bergwerk ausdringen. Im Szenario für den ungünstigsten Fall geht das Bundesamt für Strahlenschutz davon aus, dass bereits in 150 Jahren Radioaktivität austreten kann", so Fuder weiter.

Aufgrund der langen Halbwertzeiten sei eigentlich eine Sicherheit von eine Million Jahre erforderlich. Man müsse davon ausgehen, dass sich alle eingelagerten Fässer vollständig auflösen. Auf der anderen Seite wisse niemand, was tatsächlich in der Asse deponiert sei. Es würden "Fehler vertuscht, Beweislagen vernichtet und unrechtmäßig Fakten geschaffen", so jüngst beim Abpumpen radioaktiv verseuchter Lauge in einen tiefer gelegenen Hohlraum.

Fuder wörtlich: "Es wird keine sichere Lösung geben. Deshalb ist eine Risikoanalyse notwendig. Im Moment darf nur eine akute Gefahrenabwehr betrieben werden. Andere Optionen zur Flutung müssen geprüft, eine Rückholung des radioaktiven Materials muss vorbereitet werden."

Auch das Helmholtz-Zentrum als Betreiber zeige sich mittlerweile für andere Optionen offen. Politiker aller Parteien aus der Region seien alarmiert und bemühten sich, im Interesse der bestmöglichen Lösung an einem Strang zu ziehen.

Die Klage der Tischlermeisterin Irmela Wrede aus Mönchevahlberg sei der "entscheidende Motor für die Aufmerksamkeit, die die Asse-Problematik ins Zentrum der deutschen Politik gerückt hat," sagte Claus Schröder. Der Vertreter des Asse-II-Rechtshilfefonds war weiterer Referent an dem Informationsabend.

In der Diskussion zeigten sich alle Teilnehmer beunruhigt über die Sicherheitslage im Asseschacht und über die "chaotische Informationspolitik" der Verantwortlichen. Der Wunsch, keine endgültigen, nicht umkehrbaren Fakten zu schaffen und sich auch im Hinblick auf künftige technische Entwicklungen alternative Lagerungs- und Entsorgungsoptionen offen zu halten, wurde mehrfach betont. Es gehe darum, Verantwortung für künftige Generationen zu übernehmen.

Bericht der BZ vom 8. Juni 2008

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Wolfenbüttel, 8. Juli 2008, Wolfenbüttel Lokales, Seite 39

 

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