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crem - 2006-08-31
Quelle: Braunschweiger Zeitung, Wolfenbüttel, 8. September 2006, Wolfenbüttel Lokales, Seite 49
Da fühlten sich die Cremlinger Grünen wie zu Hause: im Waldkindergarten in Schöppenstedt. Nachdem die Leiterin Gabriele Darley im Mai im Rahmen einer Veranstaltung einen Vortrag über das Konzept der Waldkindergärten in Niedersachsen gehalten hatte, wollten sich die Grünen nun vor Ort informieren.
Inzwischen gibt es in Niedersachsen fast 60 Waldkindergärten, der erste wurde 1994 in Schöppenstedt von einer Elterninitiative gegründet; Darley gehörte zu den Gründungsmitgliedern. 15 Kinder besuchen heute den Waldkindergarten "Burgtalzwerge" täglich von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr. Sie werden von zwei Erzieherinnen durch den Wald begleitet. Bei Sturm oder Gewitter gibt es einen Ausweichraum im Jugendtreff oder den von Eltern liebevoll gestalteten Bauwagen im Wald. Hier können sich die Kinder bei schlechtem oder sehr kaltem Wetter aufwärmen, basteln oder malen.
Finanziert wird der Waldkindergarten durch Mitgliedsbeiträge des Vereins, einem Zuschuss der Gemeinde Schöppenstedt für Personalkosten und den Elternbeiträgen.
"Mit der Grundschule Schöppenstedt gibt es eine sehr gute Zusammenarbeit", berichtete Darley. "Unsere Kinder haben in der Grundschule keine Schwierigkeiten und kommen gut mit." Inzwischen ist belegt, dass Waldkindergärten gute Arbeit leisten und den Anforderungen des Jugendhilfegesetzes entsprechen, so heißt es in einer Broschüre des Niedersächsischen Landesjugendamtes.
"Der Waldkindergarten ist eine Alternative zum allgemeinen Kindergarten und bietet optimale Voraussetzungen für häufig vernachlässigte Persönlichkeitsbereiche", so berichtete Darley. Frische Waldluft stärkt nachweislich die körperliche und seelische Gesundheit und besonders das Immunsystem. Das natürliche Spielmaterial des Waldes fördert die Phantasie und die Kreativität sowie die Grob- und Feinmotorik der Kinder. Aber auch der Wissensbereich kommt nicht zu kurz, davon konnten sich Jochen Fuder und Gudrun Hock überzeugen. Spielerisch lernten die Kinder im Morgenkreis Dinge aus der unmittelbaren Umgebung mit den richtigen Wörtern zu benennen. Gleichzeitig wurde das Gedächtnis und die Wahrnehmung trainiert. "Wir wollen das Kindergartenangebot in der Gemeinde Cremlingen durch einen Waldkindergarten ergänzen", so Gudrun Hock. Für den Herbst ist eine Informationsveranstaltung für Eltern und Interessierte geplant. Interessierte Eltern können sich unter www.wakiga-schoeppenstedt.de informieren oder ihr Interesse Gudrun Hock Hock (gudrun.hock@gmx.de) mitteilen. (DKH)
Gemeinsam mit den Kindern im Waldkindergarten bereiten v.l. Gudrun Hock, Jochen Fuder (Cremlinger Grüne) und die Leitern Gabriele Darley die Hexensuppe zu. (Foto: Krause-Hotopp)