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Archiv-Seiten des Kreisverbandes Wolfenbüttel

 

Bündis90/DIE GRÜNEN
 

Kultur-(Politscher)-Event im Kuturbahnhof Wolfenbüttel

Ein Bericht der Braunschweiger Zeitung vom 11. Januar 2008

kv - 2008-01-11

Ein launiger Abend mit Claudia Roth

Unterstützung für Stefan Wenzel: Grünen-Vorsitzende kritisierte in Wolfenbüttel den Ministerpräsidenten

Von Uwe Hildebrandt

WOLFENBÜTTEL. Die Grünen-Bundesvorsitzende Claudia Roth kam gestern Abend nach Wolfenbüttel, um den niedersächsischen Spitzenkandidaten Stefan Wenzel im Wahlkampf zu unterstützen.

"Zum Kulturbahnhof, bin ich da richtig?" Auf diese Frage antwortet eine Passantin: "Darf ich mitfahren, da will ich auch hin?" Sie ist Grüne, auch sie will ihre Vorsitzende Claudia Roth sehen, sie steigt ein. Eine Hommage an das Trampen, das bei der Gründung der Grünen üblich war und heute fast ausgestorben ist.

Claudia Roth ist schon da. Im wallenden Wollmantel, Farbton Koralle. Sie hat sich von den roten Haaren getrennt. Auch eine Ex-Managerin der Anarchoband "Ton Steine Scherben" geht mit der Zeit, die Haare sind nun blond, mit einzelnen roten Strähnen.

Es geht ohne den Grünen-Spitzenkandidaten Stefan Wenzel los. Das macht aber nichts. Wolfenbüttels Grüner Kreisverband hat sich etwas Besonderes ausgedacht: "Wir wollen keine normale Wahlveranstaltung, sondern eine Symbiose aus Politik und Kultur", sagt der Nordkreis-Kandidat Bertold Brücher. "Bei mir bist du schön", spielt zum Auftakt die 18-Jährige Maren Rohrbeck gefühlvoll auf der Klarinette.

Dann steht eine Lesung der Parteivorsitzenden im Mittelpunkt. Sie liest aus ihrem Buch "Das Politische ist privat". Der Titel trifft auf sie zu, das wird sofort deutlich. Claudia Roth versteckt ihre Emotionalität nicht, sie lebt sie aus.

Sie erzählt von ihrer Begegnung mit dem in den USA zum Tode verurteilten und inzwischen hingerichteten Walter LaGrand. Ihre Stimme bricht, als sie schildert, dass Walter LaGrand seine Tat sühnen wollte, dass er Gutes tun wollte. Doch bevor es zu rührselig wird, soll es doch noch um den Wahlkampf gehen.

Stefan Wenzel ist jetzt da, seine Vorsitzende möchte ihm Rückenwind spendieren. "Gerade haben die in Bayern Plakate mit der Gewaltszene in der U-Bahn aufgehängt und der Unterzeile Wollen Sie der nächste sein??", schimpft sie über die CSU. "Es ist eines der unanständigsten Plakate überhaupt". Roth kritisiert auch Niedersachsens Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU): "Herr Wulff präsidiert, er sagt nicht nein, nicht ja." Und sie greift aus dem Programm der Grünen die Forderung nach besserer Familienpolitik auf: "Niedersachsen ist Pferdeland, aber es könnte ein Kinderland sein."

Die Menschen im Publikum hören konzentriert zu, nicken. Applaus ist zunächst selten. Richtig launig wird der Abend, als Roth von ihrem Leben mit den Ton-Steine-Scherben-Musikern erzählt. Regelmäßig hätten sie "Mainz bleibt Mainz, wie's singt und lacht" geschaut. Roth: "Das lief bei uns unter dem Programmpunkt Feindbeobachtung."

Die Zuschauer freuen sich und Roth fühlt sich jetzt ein wenig wie damals in der Wohngemeinschaft: "Da ich aus Bayern komme, hätte ich jetzt gerne mein Grundnahrungsmittel." Gemeint war Bier.

 

Bericht der BZ vom 11. Januar 2008

 

Grünen-Bundesvorsitzende Claudia Roth las gestern im Kulturbahnhof in Wolfenbüttel bei der Wahlveranstaltung auch aus ihrem Buch "Das Politische ist privat" vor.
Foto: Wöstmann

Braunschweiger Zeitung, 11. Januar 2008, Niedersachsen, Seite 06

 

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