Archiv-Seiten des Kreisverbandes Wolfenbüttel
eaf - 2010-03-17
Am Samstag, dem 24. April 2010, zwei Tage vor dem 24. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, soll unter dem Slogan „KettenreAktion!“ eine ca. 120 km lange Menschenkette von Brunsbüttel über Brokdorf, Hamburg nach Krümmel gebildet werden. Der Ortsverband Elm-Asse-Fallstein von Bündnis 90/Die Grünen ruft alle Bürgerinnen und Bürger auf sich daran zu beteiligen. Busfahrkarten können für einen Fahrpreis von 20,00 € für Erwachsene und 10 € für Kinder und Jugendliche bei Heiko Judith (Telefon: 05333/1696) bestellt werden. In Berlin wird über die Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke und gleichzeitig die Kürzung der Einspeisevergütung für die erneuerbaren Energien diskutiert. Dabei will niemand den Atommüll in seiner Nähe haben. Jährlich fallen aber ca. 417 t abgebrannte Brennelemente und pro Atomkraftwerk weitere 45 m³ Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung an. Für wärmeentwickelnden Atommüll gibt es weltweit überhaupt kein Lager. Wo soll der Atommüll überhaupt gelagert werden? Wie die Asse zeigt, kann ein Endlager, welches eigentlich 1 Million Jahre den Atommüll sicher verwahren soll, schon nach 40 Jahren nicht mehr sicher sein. Außerdem zeigt eine Kinderkrebsstudie ganz eindeutig, dass das Risiko an Leukämie zu erkranken steigt je näher der Wohnort am Kernkraftwerk liegt.
Aber auch aus Energieversorgungsgründen bedarf es keiner Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken. Eine Versorgung mit erneuerbaren Energien ist zu 100 Prozent möglich. Schon 2002 stand im Endbericht der vom 14. Deutschen Bundestag eingesetzten Enquete-Kommission „Nachhaltige Energieversorgung unter den Bedingungen der Globalisierung und der Liberalisierung“, dass eine solare Vollversorgung möglich ist. Auch der Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesrepublik Deutschland plädierte im Mai 2009 für einen entschlossenen Umstieg auf erneuerbare Energien und lehnte sogar den weiteren Ausbau von Kohlekraftwerken ab. Lutz Seifert vom Vorstand des Ortsverbands Elm-Asse-Fallstein sagt dazu: „Warum stellen wir die Energieversorgung nicht so schnell wie möglich auf 100% erneuerbarer Energien um? So fällt kein Atommüll an und gleichzeitig entstehen keine Treibhausgase, die zur Klimaerwärmung beitragen. Aus diesem Grunde nehmen Sie an der Veranstaltung teil und zeigen Sie unserer Bundesregierung, dass die Mehrheit keine Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke sondern einen schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien haben will.“