Archiv-Seiten des Kreisverbandes Wolfenbüttel
2010-06-30
Als einzige Fraktion haben Bündnis90/Die Grünen im Cremlinger Gemeinderat gegen den Kooperationsvertrag zwischen der Gemeinde und der Propstei Königslutter für die Nachmittagsbetreuung der offenen Ganztagsschule gestimmt. Dieser Vertrag widerspricht nach Meinung der Grünen der im Grundgesetz geforderten Trennung von Staat und Kirche. Der Träger der Nachmittagsbetreuung sieht sich „besonders dem christlichen Menschenbild“ verpflichtet und wünscht, „dass die besonderen Belange der Kirchengemeinde gehört und nach Möglichkeit berücksichtigt werden“.
Im jetzt erschienenen Gemeindebrief der Kirchengemeinde Destedt erklärt Pfarrer Thomas Posten, die Ganztagsschule „bietet uns auch die Chance, ein neues Modell des Konfirmandenunterrichts einzuführen“. Zusätzlich zum Konfirmandenunterricht der Kirche soll es künftig zusätzlich einen Konfirmandenunterricht für die 3./4. Klasse in der Grundschule geben. Ein Jugenddiakon mit dem Schwerpunkt Religionspädagogik, der weitere „Angebote im Nachmittagsbereich formulieren“ soll, soll eingestellt werden.
„Wie andere Vereine oder engagierte Bürger soll die Kirche die Möglichkeit haben, Arbeitsgruppen während des Nachmittags anzubieten. Wir glauben auch nicht, dass sie schlechte Arbeit leisten wird. Dass sie aber für die Koordination der Nachmittagsbetreuung in der Gemeinde Cremlingen insgesamt zuständig ist, halten wir, insbesondere im Hinblick auf die Kinder und Eltern, die keiner christlichen Kirche angehören, für problematisch und lehnen es deshalb ab“, so Christian Rothe-Auschra für die Fraktion der Cremlinger Grünen.
