Archiv-Seiten des Kreisverbandes Wolfenbüttel
sr - 2007-01-30
Liebe Freundinnen und Freunde, sehr geehrte Damen und Herren!
Die Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen lädt Sie herzlich zu unserer verkehrspolitischen Veranstaltung "Shared Space - Lebensraum Straße" ein. Wir haben den Erfinder des Konzeptes "Shared Space", Hans Monderman, für einen Vortrag in Wolfenbüttel gewinnen können. Sie finden die Information sowohl im nachfolgenden Text als auch in den PDF-Dokumenten, die wir zum download bereitgestellt haben. Wir freuen uns über Ihr Interesse und Ihren Besuch!
Für ein gleichberechtigtes Miteinander von Auto- Fahrrad- und Fußverkehr
Vortrag und Diskussion mit Hans Monderman, Keuning Instituut Groningen
Mittwoch, 7. Februar 2007,
19:00 Uhr
Kommisse, Wolfenbüttel
19.00 Uhr | Begrüßung und Einführung Stefan Brix, Mitglied des Rates der Stadt Wolfenbüttel, verkehrspolitischer Sprecher der Ratsfraktion: "Wolfenbüttel verdient eine Kultur des Verkehrs, die Mobilität in der Stadt entspannter, fairer und lebenswerter gestaltet." |
19.15 Uhr | Referat Hans Monderman, Keuning Instituut, Groningen (Niederlande): "Shared Space" |
20.15 Uhr | Fragen und Diskussion |
21.00 Uhr | Ende der Veranstaltung |
Stellen Sie sich vor:
Alle VerkehrsteilnehmerInnen teilen sich einen gemeinsamen Straßenraum. Verkehrsschilder und Ampeln werden auf ein Minimum reduziert und die Wege ohne Bordsteine gebaut.
Shared Space – Was sich zunächst anhört wie eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit, bewirkt jedoch genau das Gegenteil: Es passieren weniger Unfälle und die Verkehrssicherheit steigt. Die Idee für „Shared Space“ stammt vom niederländischen Verkehrsexperten Hans Monderman. Bereits in den 80er-Jahren hat er erfolgreich Kommunen in den Niederlanden beraten und an viel befahrenen Straßen Verkehrsschilder und Ampeln entfernen lassen. Ganze Kreuzungen wurden dabei umgebaut und konnten sich zu belebten Plätzen entwickeln.
Ergebnis: Die Lebensqualität nimmt deutlich zu!
Wie funktioniert „Shared Space“? Hans Monderman geht davon aus, dass fehlende Interaktion im Verkehr die Ursache vieler Unfälle ist. Wo Schilder, Ampeln und Bordsteine weitgehend abgebaut worden sind, müssen die VerkehrsteilnehmerInnen genauer darauf achten, was andere tun: Der Blickkontakt wird wieder hergestellt und man passt das eigene Verhalten dem der anderen an.
Im Rahmen eines Projektes der Europäischen Union werden bis 2008 sieben Städte in Europa bei der Umgestaltung von „Shared-Space-Bereichen“ begleitet und finanziell unterstützt. Deutschland ist auch vertreten: In der Stadt Bohmte in Niedersachsen wird die Hauptdurchfahrtsstraße umgestaltet.
Als Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen sehen wir „Shared Space“ als einen zentralen Baustein zur Lösung von Verkehrsproblemen, die bisher aufgrund der scheinbaren Knappheit des Raumes unlösbar schienen. – Unsere Forderung: Wolfenbüttel soll sich zukünftig mit mehreren Modellprojekten der Gruppe der Shared-Space-Städte anschließen!
Wie ist Ihre Meinung dazu?
Wir laden Sie ein, mit uns über „Shared Space“ und Wolfenbüttels Verkehrszukunft zu diskutieren. Als Referent für diesen Abend haben wir den Erfinder des Konzeptes, Hans Monderman gewinnen können.
Wir haben für weitere Infos zu „Shared Space“ in Form einer Link-Sammlung zusammengestellt.
Die Fraktion im Rat freut sich auf Ihren Besuch, Ihre Unterstützung und Ihre Kritik.
Mit den besten Grüßen
Markus Brix, Stefan Brix, Margarete Schwanhold, Jürgen Selke-Witzel
... bis zum 7. Februar!
gilt als der Erfinder der Shared Space-Idee.Seine Strategie des Abbaus von Ampeln und Verkehrsschilder und die Einbeziehung des Verkehrs in die Regeln des alltäglichen Umgangs von Menschen miteinander hat ihn zum Gewährsmann für ein neues Paradigma der Verkehrsplanung werden lassen.
Er ist einer der führenden Köpfe einer neuen Generation von Verkehrsplanern: zu gleichen Teilen Sozialwissenschaftler, Stadtplaner, Designer und Psychologe. Die Herangehensweise bricht radikal mit unserer Anschauung: Baue Straßen, die gefährlich zu sein scheinen und sie sind sicherer!
"All die Gebote nehmen uns das Wichtigste: die Rücksichtnahme. Wir verlernen unser Sozialverhalten. Je mehr Verordnungen, desto mehr schrumpft das Verantwortungsbewusstsein."
"Wer das Gefühl hat, inmitten unzähliger Schilder und Ampeln absolut sicher zu sein, spürt kein Risiko mehr. Wem aber, wie an der schilderlosen Kreuzung, die Gefahr bewusst ist, der passt automatisch besser auf."
"Behandelt man jemanden wie einen Idioten, wird er Regeln befolgen, weiter nichts. Gibt man ihm aber Verantwortung, wird er sie zu gebrauchen wissen."