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sr - 2008-01-31
Shared Space - Ein Verkehrskonzept, das Lösungen für Innenstädte verspricht, wird nun auch in Deutschland Wirklichkeit. Die Gemeinde Bohmte baut ihre zentrale Durchgangsstraße nach den Grundsätzen des Shared Space um. Shared Space bedeutet den Raum der Straße gemeinsam zu nutzen, die strikte Trennung von Verkehren wird aufgehoben und auf Verkehrszeichen wird verzichtet. An die Stelle vieler Einzelregelungen tritt stattdessen menschliches Miteinander.
Die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen besuchte Bürgermeister Klaus Goedejohann (CDU) der Gemeinde Bohmte und ließ sich die Umsetzung des Shared Space-Konzeptes in Deutschland erläutern. In Bohmte wird eine mit 12.800 Fahrzeugen täglich belastete Straße umgebaut, eine Ampelkreuzung wird durch einen Kreisverkehr ohne Beschilderung ersetzt, es gilt die Vorfahrtsregel "Rechts-vor-Links" und die Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Doch Goedejohann will auch auf diese Schilder verzichten, weil er schon jetzt überzeugt ist, dass der Verkehr funktionieren wird. Ein kurzes Teilstück ist bereits fertig ausgebaut. Im Sommer soll der komplette Abschnitt eingeweiht werden.
"Endlich kommen wir in der Diskussion über Shared Space davon weg, dass vernünftiges Verhalten im Verkehr von einer angeblich 'anderen Mentalität' abhängt und deshalb nur im Ausland funktionieren würde." gab sich Margarete Schwanhold zuversichtlich. Für Stefan Brix stand im Vordergrund, dass die Umsetzung in Bohmte zeigt "wie richtig es ist, sich aus dem starren Richtlinienkorsett zu befreien und den Menschen in den Mittelpunkt der Planung zu stellen". Fraktionschef Markus Brix hat bereits einen Brief an den Bürgermeister und den Bauauschussvorsitzenden geschrieben, mit der Bitte, Goedejohann nach Wolfenbüttel einzuladen. "Sein Vortrag überzeugt und kann uns in Wolfenbüttel voranbringen", ist sich Brix sicher.
Bild: Margarete Schwanhold, Markus Brix, Klaus Goedejohann, Stefan Brix vor einer Rechts-vor-Links-Kreuzung in Bohmte.
