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Archiv-Seiten des Kreisverbandes Wolfenbüttel

 

Bündis90/DIE GRÜNEN
 

Ein neues Miteinander

Wolfenbütteler erkunden in Drachten und Haren neue Verkehrsprojekte

sr - 2007-06-06

Berichterstattung der Braunschweiger Zeitung/Wolfenbütteler Zeitung und Anzeiger vom 6. Juni 2007

Von Karl-Ernst Hueske

WOLFENBÜTTEL/DRACHTEN. Die Erkundungsfahrt begann mit einer Pleite. In Drachten/Niederlande, der Stadt von Shared-Space-Erfinder Hans Monderman, erwartete die Besuchergruppe aus Wolfenbüttel kein Vertreter des Instituts aus Groningen, das Shared Space wissenschaftlich begleitet.

Die Wolfenbütteler Rats- und Verwaltungsvertreter sowie interessierte Bürger mussten sich also selbst auf den Weg machen, um Shared Space zu erleben. Shared Space, zu deutsch: geteilter Raum, ist ein europäisches Kooperationsprojekt, das die politisch Verantwortlichen zu einem Kurswechsel im Umgang mit dem öffentlichen Raum anregen möchte.

Drachten und Haren in den Niederlanden haben bereits Teile ihres öffentlichen Raumes umgestaltet, für alle Verkehrsteilnehmer und - nicht nur für die Autofahrer - wieder erlebbar gemacht. Gegenseitige Rücksichtnahme steht dabei im Vordergrund. "Es geht um ein neues Miteinander in Eigenverantwortung zum Vorteil aller in Wolfenbüttel", erklärte Stefan Brix von der Ratsfraktion der Grünen, die die Fahrt organisiert hatte.

Da ist in Drachten die Kreuzung mit 22000 Fahrzeugen zu nennen, die ohne Ampel auskommt, da sich alle Verkehrsteilnehmer beim Richtungswechsel am Kreisel direkt in die Augen schauen und sich so verständigen. Radfahrer geben per Hand Zeichen, die von den Autofahrern akzeptiert werden. Kein Verkehrsteilnehmer pocht auf irgendwelche Vorfahrtsrechte.

Oder zwei Straßenzüge weiter die Kreuzung, die täglich von 22000 Fahrzeugen (im Vergleich am Grünen Platz in Wolfenbüttel sind es täglich 25000) passiert wird. Auf dem ersten Blick scheint hier Chaos zu herrschen. Alle fahren auf den Platz und alle verlassen den Platz recht schnell wieder, weil das einzige Gebot neben rechts vor links gegenseitige Rücksichtnahme ist. Mut gehört dazu, auf diesen Platz zu fahren. Für mutlose oder ältere Verkehrsteilnehmer gibt es einen Zebrastreifen.

Ein drittes Beispiel aus Haren, wo die umgestaltete Hauptstraße wegen eines Krempelmarktes nicht begutachtet werden konnte. Dafür faszinierte die Wolfenbütteler ein kleiner Kreisverkehr, in den auch die Radfahrer hineinfahren. Sie können im Kreisel wegen der geringen Straßenbreite nicht überholt werden. Dennoch fließt hier der Verkehr reibungslos. Auch große Busse und Lastwagen können den Kreisel passieren, auch wenn es manchmal etwas schwierig wirkt.

Die Wolfenbütteler nahmen von dieser Erkundungsfahrt nach Holland zumindest zahlreiche Anregungen für die Gestaltung des Verkehrs in Wolfenbüttel mit. CDU-Ratsherr Winfried Pink kann sich sogar einen Kreisel am Grünen Platz vorstellen. Gabriele Lörchner von der SPD plädiert für einen Kreisel an der Feuerwache.

Bürgermeister Thomas Pink zeigte sich auch beeindruckt: "Wir haben hier eine Menge gelernt. Wir sollten in Wolfenbüttel mit vernünftigen Kreisellösungen anfangen. Und wir brauchen zunächst ein von einer großen Mehrheit getragenes Gesamtverkehrskonzept für die Innenstadt."

Weitere Infos zu Shared Space: www.gruene-wf.de/drachten

 

Shared Space: Kreuzung in Drachten

Chaos? Auf dieser Kreuzung in Drachten sind alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt. Gegenseitige Rücksichtnahme ist hier gefordert. Und es klappt. Nur für Fußgänger wurde ein Überweg per Zebrastreifen angelegt.

 

Shared Space: Kreisel in Drachten

Bei diesem Kreisel in Drachten gibt es für die Autofahrer vor dem querenden Radweg eine Aufstellfläche, so dass der Verkehr im Kreisel problemlos weiterfahren kann.

Fotos: Karl-Ernst Hueske

 

 

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