Archiv-Seiten des Kreisverbandes Wolfenbüttel
Der Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Fritz Kuhn, kam am Freitag, 9.8.2002, nach Sickte. Fritz Kuhn hat dort in einer öffentlichen Veranstaltung über die Familienpolitik der Grünen referiert und sich anschließend den kritischen Fragen der Diskussionsteilnehmerinnen und -teilnehmern gestellt. Fritz Kuhn gehört zu den profiliertesten und qualifiziertesten Persönlichkeiten der Grünen, der mit seiner klaren, ruhigen und ausgleichenden Haltung einen wichtigen Beitrag zum einheitlichen Erscheinungsbild der Grünen liefert. Er traf kurz nach 20:00 Uhr im Herrenhaus ein und wurde von Dr. Sven Hagemann, dem Bundestagskandidaten des Kreises Wolfenbüttel, begrüßt. Sven Hagemann projizierte die örtlichen Probleme der Gemeinde Sickte hinsichtlich der Kindertagesstättengebühren und die enorme Zuwanderung junger Familien nach Sickte auf die bundespolitische Familienpolitik.
Der Gemeindebürgermeister Sicktes, Dieter Lorenz, sprach anschließend begrüßende Worte, gab einen kurzen Überblick über den geschichtlichen Hintergrund des Herrenhauses und verabreichte Herrn Kuhn die "Sickter Ehrennadel", das Gemeindewappen Sicktes.
Fritz Kuhn hat in seiner ca. einstündigen Rede besonders die Wichtigkeit einer flächendeckenden und vor allem qualifizierten Kinderbetreuung (Kinder sollen nicht nur "aufbewahrt" werden!) hervorgehoben. Diese gehe einher mit einer mobileren Gesellschaft, in der beide Elternteile die Möglichkeit haben müssen, sich beruflich zu verwirklichen. Im übrigen ist der gesamtwirtschaftliche Verlust der entsteht, wenn ein Elternteil nach langer Ausbildungszeit (u. -investition) aufgrund mangelnder Betreuungsmöglichkeiten seinen Beruf nicht mehr ausüben kann nicht ganz unerheblich. Hierbei erwähnte Kuhn die indiskutablen Pläne der CDU/CSU eine, so wörtlich, "Herdprämie" einzuführen, die lediglich dazu diene den traditionellen Arbeitsplatz der Frau am Herd zu förden. Er nannte Finanzierungsmöglichkeiten für eine vernünftige Betreuung, wobei er betonte, dass diese unabhängig jeglicher Wirtschaftsleistung sein muss. Ferner ist Kuhn auf die Bildungssituation in Deutschland im Vergleich zum europäischen Ausland und den erzieherischen Auftrag der Lehrer eingegangen.
