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Archiv-Seiten des Kreisverbandes Wolfenbüttel

 

Bündis90/DIE GRÜNEN
 

Jugendarbeit mit Hand und Fuß

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in der Samtgemeinde Sickte begrüßen es, dass seitens beider großer Parteien in den vergangenen Monaten einige Initiativen zur Verbesserung der Jugendarbeit ergriffen wurden. Besonders für die Gemeinde Sickte ist es wünschenswert, dass endlich ein eigener Jugendraum geschaffen wird. In dieser Frage sind sich offensichtlich alle politischen Kräfte einig.

Wir möchten allerdings darauf hinweisen, dass mit der Bereitstellung eines Jugendraums noch keineswegs die Frage der verantwortlichen pädagogischen Betreuung gerade der Jugendlichen, die von den traditionellen Angeboten der Vereine nicht ausreichend erreicht werden, geklärt ist. Erfahrungsgemäß wird mit einem Jugendraum nur eine Gruppe von Jugendlichen angesprochen. Es ist nicht zu erwarten, dass sich verschiedene Jugendgruppen über einen längeren Zeitraum erfolgreich die gleichen Räumlichkeiten teilen werden. Auch nach Bereitstellung des Jugendraums wird es weiterhin Gruppen von Jugendlichen geben, die sich an der Bushaltestelle oder am Kiosk treffen.

Die Einrichtung eines Internet-Cafes sehen die GRÜNEN eher skeptisch: Jugendräume sollten in erster Linie dem direkten Kontakt der Jugendlichen untereinander dienen. Vor dem Bildschirm sitzen die meisten zu Hause schon genug. Außerdem haben heutzutage diejenigen, die Interesse an den neuen Medien haben, in aller Regel bereits im privaten Bereich den Zugang zum Internet. Es stellt sich daher die Frage, ob Internet-Cafes mittlerweile nicht schon wieder "out" sind. Auf jeden Fall halten die GRÜNEN eine qualifizierte und ständige pädagogische Anleitung und Begleitung eines Internet-Cafes für notwendig, um Missbrauch (z.B. das Herunterladen von pornografischen, gewaltverherrlichhenden und rechtsradikaler Inhalte) zu verhindern. Das Internet bietet viele Möglichkeiten, leider aber auch viele Gefahren gerade für Jugendliche.

Verantwortliche Jugendarbeit braucht eine qualifizierte und zuverlässige pädagogische Begleitung. Von daher wäre es sehr zu begrüßen, wenn es eine sozialpädagogische Fachkraft gäbe, die als JugendpflegerIn Kontakt zu möglichst allen Gruppierungen Jugendlicher in der Samtgemeinde Sickte hat. Diese Fachkraft müsste sowohl Arbeit in den Jugendräumen als auch aufsuchende Arbeit bei den Gruppierungen Jugendlicher "auf der Straße" leisten. So könnte am ehesten den Erfordernissen einer zeitgemäßen und an den Bedürfnissen der Jugendlichen orientierten Jugendarbeit Rechnung getragen werden. Aus unserer Sicht gibt es in der Samtgemeinde Sickte die fachliche Notwendigkeit einer professionellen Jugendarbeit.

Allerdings muss allen Beteiligten auch deutlich sein, dass eine solche Arbeit Geld kostet. Eine Sozialpädagogenstelle wird langfristig ca. 100.000 DM pro Jahr kosten. Ein Einstieg über eine Arbeitsamtförderung in den ersten zwei Jahren ist zwar möglich, aber verantwortliche Politik muss auch die langfristigen Kosten im Blick haben. Es stellt sich deshalb die Frage, ob die Bürgerinnen und Bürger und die politischen Parteien bereit sind, für Jugendarbeit eine solche Summe auszugeben und aus welchen Töpfen dieser Betrag finanziert werden soll. Die GRÜNEN sind grundsätzlich der Auffassung, dass professionelle Jugendarbeit aus präventiver Sicht wichtig ist und langfristig der Gesellschaft viel höhere Folgekosten ersparen wird. Aus diesem Grund sind wir zu einem Dialog über die zukünftige Jugendarbeit gern bereit und werden uns daran aktiv beteiligen.

Holger Barkhau

 

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