Archiv-Seiten des Kreisverbandes Wolfenbüttel
Der Schulausschuss der Samtgemeinde Sickte hat am 14.6. nach engagierter Diskussion und gegen den entschiedenen Widerstand der Sickter Schulleiterin Heidenreich die Einrichtung der Verlässlichen Grundschule in Dettum und Sickte zum Schuljahr 2001/2002 beschlossen. Alle politischen Vertreter von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, SPD und CDU haben für die Antragsvorlage der Verwaltung gestimmt. Die beiden SchulleiterInnen und die beiden VertreterInnen der Schulelternräte stimmten dagegen. Sie befürworteten die gestaffelte Einführung, dh. in Dettum im Jahr 2001 und in Sickte in 2002. Dies wurde jedoch aus Gründen der Gleichbehandlung der Kinder und Eltern an beiden Grundschulstandorten abgelehnt. Herr Seifert (CDU) verwies auf den „erheblichen Betreuungsbedarf“ (!) in Sickte, der eine schnelle Lösung erforderlich mache. Auf die Betreuungszeiten aufbauend gelte es ein Konzept der Betreuung auch nach Schulschluss zu entwickeln. Christiane Wagner (DIE GRÜNEN), Petra Dahlke Knoblauch und Peter Sauer (SPD) machten deutlich, dass die Gleichbehandlung der Familien in Sickte und Dettum Priorität haben müsste und dass es in der Samtgemeinde keine Schulen erster und zweiter Klasse geben dürfte. Außerdem gebe es durch die Einführung der VGS insgesamt deutlich mehr Verbesserungen als Probleme für die Schulen und die Eltern. Christiane Wagner stellte die insgesamt deutlich positiven Ergebnisse der schriftlichen Befragung an vier Verlässlichen Grundschulen vor, die gemeinsam von den Fraktionen der SPD, UWG und den GRÜNEN durchgeführt wurde. Als Expertinnen berichteten auf der Sitzung Frau Ihbe von der Bezirksregierung über die Rahmenbedingungen für die VGS und Frau Nietsch von der VGS in Goslar-Hahndorf von der insgesamt sehr positiven Umsetzung des Konzeptes an ihrer Schule.
Unverständlich ist, weshalb die beiden Elternvertreter sich gegen die Beschlussvorlage aussprachen, obwohl sowohl bei der Elternversammlung in Dettum als auch bei der schriftlichen Befragung in Sickte sich die Eltern mit Mehrheit für die vorzeitige Einführung der VGS ausgesprochen hatten. In Sickte haben 39 für das Jahr 2001 und nur 13 für 2002 votiert. Trotzdem hat sich der Sickter Schulelternrat für 2002 als Einführungsdatum ausgesprochen. Das ist in Anbetracht der Tatsache, dass viele Eltern Betreuungsbedarf deutlich machen, kaum verständlich.
Der Beschluss des Schulausschusses bedeutet noch nicht, dass die VGS endgültig beschlossen ist. Letztendlich entscheidet der Samtgemeinderat über die Einführung. Sollten die Fraktionen bei ihrer bisherigen Position bleiben, ist das Ergebnis einer Abstimmung im Samtgemeinderat jedoch vorhersehbar. Frau Heidenreich hat allerdings angekündigt, noch an den SGR herantreten zu wollen, damit die VGS für Sickte nicht für 2001 beschlossen wird …
