zum Seiteninhalt zur Navigation

Diese Seiten sind hoffentlich barrierefrei. Die vorherigen Links erleichtern das Bewegen innerhalb der Einzelseite. Es gibt keine Layout-Tabellen, kein Javascript, keine andere Formatierungen außer im CSS. - Viel Spaß beim Surfen!

Archiv-Seiten des Kreisverbandes Wolfenbüttel

 

Bündis90/DIE GRÜNEN
 

Dr. Christa Garms-Babke referierte bei den Grünen in Schöppenstedt über Asse II

"Glücksspiel mit hohem Einsatz"

kv - 2007-12-15

Von Tobias Wagner

SCHÖPPENSTEDT. Zu einer Gesprächsrunde zum Thema Asse II hatte der Schöppenstedter Ortsverein der Grünen Christa Garms-Babke eingeladen.

"Die rund 125000 eingelagerten Fässer mit schwachradioaktivem und die knapp 1300 Fässer mit mittelradioaktivem Abfall lagern alles andere als sicher", sagte sie. Seit 20  Jahre liefen täglich fast 12000 Liter Lauge in das Bergwerk ein, deren Ursprung nach wie vor nicht geklärt sei.

Nach Untersuchungen bestehe durch die Laugenzuflüsse Kontakt zum Grundwasser. Der Betreiber, die Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung (GSF), plane, das Bergwerk unumkehrbar zu verschließen, nachdem er das Endlager vorher geflutet habe. "Fluten? Ich dachte zuerst, ich hätte mich verhört", meinte die Referentin. "Ein wesentliches Endlagerkriterium ist doch gerade die Trockenheit des Lagers."

Unverantwortliches Handeln

Es sei zu erwarten, dass mittelfristig radioaktives Material mit Grundwasser in Kontakt trete. In Asse II Atommüll zu lagern, sei unverantwortlich. "Ein belastbarer Langzeitsicherungsnachweis ist nicht möglich. Das Konzept ist gegenüber künftigen Generationen ethisch nicht verantwortbar und mit der demokratischen Ordnung nicht vereinbar", so Christa Garms-Babke.

Eine Garantie gibt es nicht

Prognosen, wie lange radioaktives Material von der Biosphäre abgeschlossen sein wird, halte sie nicht für Wissenschaft, sondern für Machenschaft. "Zudem gibt es heute bereits eine Verbindung zur Biosphäre, eben durch das Wasser, und eine Garantie über Tausende von Jahren kann es so einfach nicht geben."

Sie glaube, Wissenschaftler, die trotzdem Sicherheitsprognosen abgäben, spielten ein Glücksspiel mit hohem Wetteinsatz. Garms-Babke verlangt eine Rückholung aus dem Asse-Schacht. "Wenn verseuchtes Wasser austritt, was ist denn dann unser Grund noch wert? Was ist mit der Landwirtschaft?", fragte Lutz Seifert von den Grünen. Sollte es dazu wirklich kommen, müsse es auch Evakuierungspläne geben.

Die Gäste waren sich einig, dass der Atommüll umgehend aus dem Schacht entfernt werden müsse. "Ganz wichtig ist, dass die Menschen hier wissen, was alles passieren kann und dass alle sich gegen Asse II wehren", meinte ein Gast abschließend. Es sei längst Zeit für allerhöchste Wachsamkeit.

Bericht der BZ vom 15.12.2007

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Wolfenbuettel, 15. Dezember 2007, Wolfenbüttel Lokales, Seite 79

 

zur Navigation zum Seiteninhalt