Archiv-Seiten des Kreisverbandes Wolfenbüttel
sr - 2008-05-23
Gegen die Aufhebung des Tempo-30-Limits in der Straße Kaltes Tal spricht sich die Ratsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen aus. Die von Bürgermeister Thomas Pink und der Verwaltung vorgetragenen Argumente entsprechen einer veralteten Verkehrsphilosophie, die dem Autoverkehr einen Vorrang gegenüber Fußgängern und Radfahrern einräumt. Dazu passt, einerseits das Fehlverhalten von SchülerInnen zu Fuß und auf dem Rad zu kritisieren, um andererseits resigniert festzustellen, dass die Autofahrer sich ohnehin nicht an die Geschwindigkeitsbeschränkungen halten würden. In dieser alten Denkweise logisch, ist es für uns völlig inakzeptabel, einen Fahrradunfall von zwei Schülerinnen als deren Fehlverhalten zu definieren, da sie nebeneinander gefahren seien, obwohl der Unfall erst durch das Hupen eines Autofahrers und die damit entstandene Verunsicherung der Schülerinnen zustande gekommen ist. Gern nehmen wir das Angebot von Bürgermeister Pink an, uns gemeinsam eine Stunde lang das Verhalten aller Verkehrsteilnehmer im Kalten Tal anzuschauen.
Die Fraktion von Bündnis 90/ Die Grünen fordert die Beibehaltung des Tempo-30-Limits im Kalten Tal. Gemeinsam mit dem Schulelternrat des Theodor-Heuss-Gymnasiums sehen wir darin einen ersten Schritt, um die Sicherheit aller VerkehrsteilnehmerInnen zu gewährleisten. Allerdings müssen weitere Schritte folgen, um durch einfache und klare Regeln die gegenseitige Akzeptanz aller Verkehrsteilnehmer zu erreichen. Deshalb werden wir uns zum einen für die Demontage der Fußgängerketten im Kalten Tal zur Zickerick-Straße und zur Karl-von-Hörsten-Straße sowie zur Straße Zum Hopfengarten einsetzen. Dies ist auch eine logische Konsequenz aus der von vielen Politikern geforderten Eigenverantwortlichkeit von Menschen. Langfristig forden die Grünen im gesamten Wohngebiet zwischen der Adersheimer und der Goslarschen Straße eine vollständige Tempo-30-Zone einzuführen. "Vier Schulen und drei Kindergärten sollten ein ausreichendes Argument für die Umsetzung einer solchen Tempo-30 Zone sein", führt Jürgen Selke-Witzel aus, "außerdem würde eine Einheitlichkeit zum Abbau zahlreicher Schilder beitragen und der vielzitierte Überforderung von Verkehrsteilnehmern entgegen wirken."
Vorlage im Ausschuss für Bau, Stadtentwicklung und Umwelt im Rat der Stadt Wolfenbüttel am 20. Mai 2008
Vorlage 119-2008
Aufhebung der Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 km/h in der Straße "Im Kalten Tale"
