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Archiv-Seiten des Kreisverbandes Wolfenbüttel

 

Bündis90/DIE GRÜNEN
 

Kreistag Wolfenbüttel

Reduzierung des Medienbestands in der Kreisbücherei von derzeit 42.000 auf 25.000

In der Sitzung des Verwaltungsrats des Bildungszentrums ist u.a. zu behandeln die Vorlage XV–791, die unter der „unverdächtigen“ Überschrift „Räumliche Zusammenlegung von Kreisbücherei und Kreisbildstelle bzw. sonstige Nutzung der durch die Aufgabe der Freihandbücherei frei werdenden Flächen der Kreisbücherei“ steht. Vorgeschlagen wird aber, den Medienbestand der Kreisbücherei um 17.000 zu „reduzieren“.

Ist dann „reduziert“ worden, so gibt es das Problem eines Leerstandes. Und diesen will man beseitigen durch Vermietung an Dritte oder Nutzung durch den Eigenbetrieb Bildungszentrum selbst.

Zur Erinnerung: das ursprüngliche Ziel war die Zusammenlegung von Stadtbücherei und Kreisbücherei im Kulturbahnhof. Im ersten Schritt wurden die beiden Büchereien virtuell zusammengeführt, für den Büchereinutzer erfahrbar durch die seit 1. April 2005 mögliche Ausleihe von Medien beider Einrichtungen über einen Ausweis (Chipkarte). Seitdem können die Nutzer der Stadtbücherei auch sehen, über welchen Medienbestand die Kreisbücherei verfügt. Denn über die Homepage der Stadtbücherei ist der gesamte Medienbestand beider Büchereien erfasst und auch einsehbar – mit Bezeichnung des Standortes. Und so lässt sich auch leicht feststellen, über welches Potenzial die Kreisbücherei verfügt.

Zu einer auch räumlichen Zusammenlegung beider Büchereien im Kulturbahnhof kam es – aus Sicht der GRÜNEN bedauerlicher Weise – nicht. Grund war einmal, dass der Mietpreis, der dem Landkreis gegenüber offeriert wurden, gerade im Vergleich zu dem, den die Stadt für die Stadtbücherei zu entrichten hat, unverhältnismäßig (hoch) war. Aber sicher fehlte der Kreistagsmehrheit auch der entscheidende politische Wille, die Zusammenlegung voranzutreiben.

Der umfassende Medienbestand der Kreisbücherei liegt bei 42.000. Nun – dies ist wohl zuviel des Guten, denn nicht anders ist zu erklären, wie überhaupt die Idee geboren werden konnte, mehr als ein Drittel der Bücher „reduzieren“ zu wollen. Begründet wird die nach diesseitiger Auffassung willkürliche Bezifferung mit 25.000 damit, dass für eine Fahrbücherei mindestens diese Anzahl Medien vorzuhalten sind.

Selbst wenn es so wäre: des Guten kann man aber nicht zuviel tun, und wenn die Kreisbücherei eben mehr als das Mindestmaß besitzt, warum sollte sie sich davon trennen?

Zudem ist es nach Auffassung der GRÜNEN kultur- und bildungspolitisch betrachtet sehr fragwürdig, sich von Büchern zu trennen - kommt man doch schnell in den Geruch der „Büchervernichtung“. Und auch: Bücher, insbesondere in einer öffentlichen Bücherei, besitzen Wert, der weit über den materiellen Wert hinausgeht. Somit wäre eine „Medienreduzierung“ in diesem Sinne eine „Wertvernichtung“, da ein dem entsprechender Gegenwert nicht erzielbar ist.

Über Wolfenbüttel, welches sich gerne im Schein von Lessing und Leibnitz sonnt, darf nicht der Schatten einer öffentlichen Bücherreduzierung den Himmel verdunkeln. Dies ist nicht in Einklang zu bringen mit dem (selbst so gegebenen) Profil des Bildungszentrums Wolfenbüttel, welches mit „ ... seinem umfassendem Angebot zur Leseförderung und zur individuellen Persönlichkeits- und Kompetenzentwicklung beitragen ...“ will. Es widerspricht auch dem kulturrellen Ansehen von Stadt und Landkreis und kommt einer Eulenspiegelei gleich. Und es läßt vorahnen, dass der Weg über die „Reduzierung“ auch eines nicht mehr fernen Tages den Bücherbus hinweg „reduziert“.

Und all dies wollen wir GRÜNEN nicht.

 

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