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Archiv-Seiten des Kreisverbandes Wolfenbüttel

 

Bündis90/DIE GRÜNEN
 

Informationsveranstaltung des Bundesforschungsministerium zum Thema Atommüll-Rückholung

Stellungnahme der grünen Kreistagsfraktion

kt - 2007-09-29

Zu den Ergebnissen der Informationsveranstaltung des Bundesforschungsministerium am vergangenen Mittwoch, 26.09.2007 in Braunschweig nehme ich wie folgt Stellung:

Die relevante Aussage auf der (nichtöffentlichen) Experten-Information am Mittwoch, 26.09.2007 war wohl die, dass Gefahr im Verzug ist. Zwar bezog Michael Sailer vom Öko-Institut Darmstadt dies primär auf die Standfestigkeit des Bergwerks Asse, realistischer ist aber wohl, dies auf die Vermischung von Grundwasser und aus den verrottenden Fässern ausströmende Radionuklide zu beziehen.

Und hier besteht Handlungsbedarf. Die Strategie, "alles einzubuddeln und zu hoffen, dass der mögliche Verseuchungsgrad von Grundwasser mit radioaktiven und höchst giftigen Stoffen im akzeptablen Rahmen bleibt" ist in Ansehung der langen Dauer der Vergiftungsrisiken blauäugig.

Richtig ist, dass im ersten Schritt die Standfestigkeit des Schachtes Asse II gesichert sein muss. Doch ist auch hier notwendig, wissenschaftlich seriös vorzugehen. Solange offensichtlich nur sehr Wenige ein Gutachten über die Standfestigkeit der Grube kennen, ist geäußerten Angaben im Sinne eines "Wir haben nur noch sieben Jahre Zeit" mit großer Skepsis zu begegnen.

Warum wird das Gutachten über die Standfestigkeit nicht öffentlich gemacht – vor allem, wenn aus diesem heraus die Eilbedürftigkeit begründet wird? Denn (erst) dann können in einem zweiten Schritt die Gefahren realistischer eingeschätzt werden und aus einem Abwägungsprozess heraus die sinnvolle Alternative gewählt werden.

Kein Mensch verkennt, dass auch das Herausholen des Mülls mit Mühen belastet ist – aber es handelt sich um einen zeitlich begrenzten und steuerbaren Prozess. Ein Vermodern von radioaktiven Stoffen, eine nicht kalkulierbare Gasbildung, eine Verbindung von Wasser und Plutonium in einem geschlossenen Schacht, der aber undicht ist – das bedeutet ein nicht steuerbares Risiko – in 20 Jahren, in 100 Jahren und auch in 1000 Jahren. Will hier tatsächlich jemand behaupten, einen solchen Prozess über solche lange Zeit "im Griff zu haben"?

Von daher ist immer wieder auf die Remlinger Erklärung zu verweisen, in der es heißt: "Wir fordern, Asse II nicht per Flutung still zulegen. Der Atommüll muss rückholbar bleiben. Alle notwendigen Maßnahmen für eine mögliche Rückholung sind umgehend im Detail zu planen und genehmigungsrechtlich abzusichern. Damit die Rückholung möglich bleibt, muss das Bergwerk sofort stabilisiert werden."

Bertold Brücher
Vorsitzender Kreistagsfraktion B 90/Die GRÜNEN

 

 

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