Archiv-Seiten des Kreisverbandes Wolfenbüttel
crem - 2007-12-24
Gebetsmühlenartig wird von CDU (Frank Oesterhelweg) und FDP (Björn Försterling) -Politikern behauptet, dass sich das deutsche viergliedrige Schulsystem (Förder-, Haupt-, Realschule und Gymnasium) bewährt habe. Mit anderen Worten: es habe seine Richtigkeit bewiesen.
Die Fakten: Deutschland:
Ergebnis: das gegliederte Schulsystem hat auf der ganzen Linie versagt. Andere Länder, die bei Pisa in der Spitzengruppe liegen, haben schon vor Jahren die gemeinsame Schulzeit der Kinder verlängert.
Inzwischen erkennen immer mehr Menschen, dass es mit unserem Bildungssystem so nicht weitergehen kann. Das Industriezeitalter ist vorüber, wir sind auf dem Weg in eine Wissensgesellschaft. Mit diesem Schulsystem werden wir nicht genügend qualifizierte Menschen ausbilden können, um weiterhin Exportweltmeister zu bleiben!
Immer häufiger wird ein längeres gemeinsames Lernen gefordert. Struktur und Inhalte müssen verändert werden: weil Lehrer aussortieren können, stehen die Defizite der Kinder im Vordergrund und nicht Zutrauen und Optimismus für die Kinder.
Deshalb gemeinsamer Unterricht bis zur 9./10. Klasse, dann aufs Gymnasium oder in die Berufsausbildung. Gleichzeitig müssen wir Abschied nehmen von der Militärpädagogik (alle im gleichen Schritt und Tritt vorwärts im Unterrichtsstoff). Die Individualität eines jeden Kindes muss gefördert und gefordert werden. Dazu muss die Politik auch die Bedingungen in den Schulen und die Lehreraus- und fortbildung verbessern.
Von den Schulen, die beim Deutschen Schulpreis an der Spitze standen (unter anderem die IGS in Hildesheim und die IGS Franzsches Feld in Braunschweig) kann hier gelernt werden. Bei uns muss endlich gelten: kein Kind darf verloren gehen, das gegliederte Schulsystem schafft dies aber nicht!
Leserbrief von Dr. Diethelm Krause-Hotopp, Destedt in der Braunschweiger Zeitung, Wolfenbüttel, 24. Dezember 2007, Wolfenbüttel Lokales, Seite 38
