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crem - 2006-11-29
Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Saal in der Landgaststätte Krökel in Destedt, als Gabriele Darley ihren Diavortrag über den Waldkindergarten hielt. Zu dieser Informationsveranstaltung von Bündnis 90/Die Grünen waren auch Ratsmitglieder von CDU und SPD gekommen. Als Leiterin und Mitgründerin des Waldkindergartens "Burgtalzwerge" in Schöppenstedt berichtete Darley über die 1994 erfolgte Gründung, die Entwicklung und den Alltag mit den Kindern. In Niedersachsen gibt es inzwischen über 60 Waldkindergärten. Zunächst hatten Waldkindergärten nur einen Modellcharakter, die Landesbehörden waren skeptisch. "Kein anderes Konzept ist auf seine Qualität so geprüft worden wie wir", berichtete Darley. Inzwischen sind Waldkindergärten vom Landesjugendamt anerkannt.
Zahlreiche Forschungen belegen die ausgezeichnete Qualität der Arbeit der Erzieherinnen. 15 Kinder besuchen den Waldkindergarten "Burgtalzwerge" täglich von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr. Sie werden von zwei Erzieherinnen durch den Wald begleitet. Bei Sturm oder Gewitter gibt es einen Ausweichraum im Jugendtreff oder den von Eltern liebevoll gestalteten Bauwagen im Wald. Hier können sich die Kinder bei schlechtem oder sehr kaltem Wetter aufwärmen, basteln oder malen. "Es gibt auch Waldkindergärten mit längeren Öffnungszeiten", darüber entscheiden die Eltern mit. Die Beiträge für die Eltern entsprechen den für "Hauskindergärten", wie Darley die anderen Kindergärten bezeichnete.
Auf die Kontakte zur Grundschule angesprochen, konnte die Referentin von einer "guten Zusammenarbeit mit der Grundschule Schöppenstedt" berichten.
"Die Kinder erleben die Jahreszeiten viel intensiver. Der Waldkindergarten ist eine Alternative zum allgemeinen Kindergarten und bietet optimale Voraussetzungen für soziales Lernen, da viele Aktionen im Wald nur im gemeinsamen Handeln möglich sind", berichtete Darley. Frische Waldluft stärkt die körperliche und seelische Gesundheit und besonders das Immunsystem: "Die Kinder werden nachweislich weniger krank."
Das natürliche Spielmaterial des Waldes fördert die Phantasie und die Kreativität sowie die Grob- und Feinmotorik der Kinder. "Wir brauchen kein Spielzeug. Wir haben alles im Wald."
Auf zahlreiche Fragen der anwesenden Eltern gaben Darley und eine Mutter eines Waldkindergartenkindes ausführliche Antworten. Natürlich ging es dabei auch um die Frage der Einrichtung eines Waldkindergartens in der Gemeinde Cremlingen. Der Fraktionsvorsitzende der Cremlinger Grünen, Klaus Thiele, wird dazu die interessierten Eltern im Februar zu einem Planungstreffen einladen. Wenn sich genügend Eltern finden und danach sieht es nach diesem Abend aus, wollen die Grünen die Eltern auf der politischen Ebene unterstützen, damit in der Gemeinde Cremlingen auch bald ein Waldkindergarten zum Standardangebot gehört.
Gabriele Darley, die Leiterin des Waldkindergarten Schöppenstedt stellt das
Konzept vor.
Quelle: Braunschweiger Zeitung, Wolfenbuettel: 1. Dezember 2006, Wolfenbüttel Lokales, Seite 49
