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2013-01-27
Abbenrode. Auf einen Weg in die Vergangenheit machte sich Prof. Günter Wiemann aus Braunschweig beim Schmiedemeister Otto Arnemann in Abbenrode. Vermittelt hatten den Besuch des Heimatforschers der Bürgermeister von Abbenrode Bernhard Brockmann und der stellv. Gemeindebürgermeister Diethelm Krause-Hotopp. Günter Wiemann plant in seiner Reihe der vergessenen Berufe nach dem Stellmacher nun einen Band über den Schmiedeberuf.
Der 89-Jährige Otto Arnemann stammt aus einer Familie mit Schmiedetradition und konnte viel aus seinem Berufs- und Dorfleben erzählen. Seinen Heimatort Abbenrode hat er nur im Krieg und der Zeit der Gefangenschaft verlassen. Stolz zeigte er dem gelernten Tischler Wiemann seine Meisterstücke und die Gerätschaften in der noch intakten Schmiede. Schnell kamen die beiden Handwerker ins Fachsimpeln über die Handwerksberufe im alten Dorf. „Hier gibt es einzigartige Schmiedekunst zu sehen, die unbedingt der Nachwelt erhalten bleiben muss“, forderte Wiemann. Als Zeitzeuge konnten Arnemann und Wiemann (90 Jahre) viel über die Sozialstruktur des Dorfes, das weitgehend autark und autonom war, berichten. Das Überleben auf dem Dorf früher, da waren sich die beiden einig, „sei Knochenarbeit“ gewesen. Da heutige Generationen sich das alles gar nicht mehr vorstellen und die alten Berufe in Vergessenheit geraten könnten, hat es sich Prof. Wiemann zu Aufgabe gemacht, möglichst viel über das Leben der „kleinen Leute“ aufzuschreiben. Dem Bürgermeister legte er ans Herz, sich für den Erhalt der Schmiede einzusetzen. Vereinbart wurde ein weiterer Besuch im Sommer.
Foto (Inge Brockmann) v.l. Ortsbürgermeister Bernhard Brockmann, Otto Arnemann, stellv. Gemeindebürgermeister Diethelm Krause-Hotopp, Wolfgang Karg und Prof. Günter Wiemann.
