Archiv-Seiten des Kreisverbandes Wolfenbüttel
2012-10-15
Da staunten die Teilnehmer einer von den Cremlinger Grünen organisierten Pilzexkursion nicht schlecht, wie viele Pilze ihnen der Experte, Harry Andersson, aus Braunschweig, in der Ohe zeigte. Seit über 30 Jahren beschäftigt sich Harry Andersson mit Pilze, ist Mitarbeiter im Giftinformationszentrum Nord und wird regelmäßig um Rat gefragt. Ca. 100 verschiedene Pilze wurden bei dieser Wanderung bestimmt. So lernten die Teilnehmer neben zahlreichen bekannten Namen u.a. den sparrigen Schüppling, das weißstielige Stockschwämmchen, den violetten Rötelritterling, den Flaschenstäubling und den Safranschirmling kennen.
Neben den verschiedenen Pilzen gab es auch Informationen über die ökologische Bedeutung der Pilze als Zersetzer von abgestorbenen Bäumen. Ferner unterstützen Pilze das Wachstum von Pflanzen, indem sie die Wurzeln umschlingen, so dass die Pflanze mehr Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen kann. Von diesem Zusammenlaben profitieren auch die Pilze. In Norddeutschland gibt es ca. 3000 verschiedene Pilze, von denen 1000 auf der roten Liste (vom Aussterben bedroht) stehen.
Für den Menschen sind viele Pilze beliebte Leckerbissen, wer isst nicht gern Champignons und Pfifferlinge. Sie bestehen aus 90% Wasser und enthalten zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe und haben einen hohen Eiweißgehalt. Dies führt auch zu einer schnellen Verderblichkeit. „Deshalb sollten Sie beim Einkauf auf Märkten vorsichtig sein, denn vielfach sind die Pilze nicht mehr genießbar“, warnte Harry Andersson.
Beim Sammeln von Wildpilzen ist größte Vorsicht geboten. So gibt es zahlreiche giftige Doppelgänger. Das Aussehen, der Geruch, die Knolle und der Standort können beim Bestimmen helfen. Sicher erkannt wurde von allen der Fliegenpilz, der seinen Namen daher hat, weil gezuckerte Stücke mit Milch übergossen, früher im Kuhstall zum Anlocken der Fliegen verwendet wurde.
Sabine Auschra, die die Exkursion für die Grünen organisiert hatte, war vom Andrang der Anmeldungen überrascht, so dass nicht alle teilnehmen konnten. Sie versprach, im nächsten Jahr wieder eine Wanderung zu organisieren.
Foto: Diethelm Krause-Hotopp: Der Pilzexperte Harry Andersson (links) bestimmt die gefundenen Pilze.
