Archiv-Seiten des Kreisverbandes Wolfenbüttel
2012-06-26
Zu einem historischen Dorfrundgang mit dem Destedter Chronisten Jörg-Eckehardt Pogan hatten die Grünen in Destedt eingeladen. Fraktionsvorsitzende Sabine Auschra konnte zahlreiche Interessierte begrüßen. Auf dem 2,6 km langen Rundgang hatte der Ortsheimatpfleger viel zu erzählen. Aus dem Jahre 1306 liegt die erste Urkunde über Destedt vor, „aber Destedt ist älter“. Heute ist der Lindenplatz der Dorfmittelpunkt, um 1650 aber verlief hier die Dorfgrenze. Spannend war auch die Geschichte von der Belagerung der Destedter Burg 1430 durch Braunschweiger Ritter. Damit die Burg nicht in ihre Hände fiel, zündeten die Destedter sie selbst an und flohen durch einen unterirdischen Gang ins „Gebüsch des Elms“. Ihr Leben konnten sie retten, aber nicht die Burg und Destedt. Der unterirdische Gang wurde in den 80er Jahren beim Bau der Kanalisation in der Straße „An der Oberburg“ entdeckt. Eine Teilnehmerin konnte dies durch eigene Anschauung bestätigen. Reste der Burg blieben bis heute unentdeckt. Später wurden auf dem Gelände zwei Gutshöfe errichtet, aus denen die Ober- und Unterburg hervorgingen. Zur Unterburg gehörte um 1730 ein Lustgarten nach französischem Vorbild. 1768 entstand der Park an der Oberburg.
Der Jödebrunnen (in alten Akten „Gödebrunnen“ = Götterbrunnen) gilt als Ursprung des Ortes. Zwar gab es im Dorf zahlreiche Brunnen, aber das Wasser im Oberdorf war immer knapp. 1930 gab es dann in Destedt die erste Wasserleitung, für deren Bau ein Kredit von 36 000 RM aufgenommen werden musste. Vom Pumpenhaus am Jödebrunnen wurde das Wasser in einen Hochbehälter (Elmstraße) gepumpt.
Den Weg zum Galgen, der Richtung Abbenrode stand, ersparte sich die Gruppe und ging zum Abschluss Kaffeetrinken im Landgasthof Krökel. Dort erzählte Jörg-Eckehardt Pogan noch zahlreiche spannende Anekdoten.
Foto (Diethelm Krause-Hotopp): Historischer Dorfrundgang der Destedter Grünen mit dem Ortsheimatpfleger Jörg-Eckehardt Pogan (5. v.l.).