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2012-05-02
ABBENRODE. Bernhard Brockmann (58) hat nach der Kommunalwahl 2011 Uwe Lagosky (CDU) als Ortsbürgermeister von Abbenrode abgelöst. Sechs Monate nach seinem Amtsantritt führte Redakteurin Christine Pelz ein Gespräch mit dem ersten Grünen-Bürgermeister des Landkreises.
Herr Brockmann, wie haben Sie sich in den ersten sechs Monaten im neuen Amt zurechtgefunden?
Ich muss sagen, das ging besser als erwartet. Das lag auch daran, dass die Leute zum größten Teil sehr zuvorkommend waren und ich von der Verwaltung unterstützt wurde. Es lief sehr gut.
Die Politik ist für Sie als Informatiker ja Neuland. Haben Sie sie so erwartet?
Die Politik an sich gibt es ja gar nicht. Man denkt da immer gleich an Bundestag, aber der Ortsrat ist die unterste Ebene. Manch einer mag die Herausforderungen, vor die man hier gestellt wird, belächeln, aber das ist es, was die Menschen bewegt.
Nennen Sie doch bitte mal ein Beispiel!
Dass Hinterlassenschaften von Hunden oft an den Randsteinen zu finden sind.
Im Dezember, kurz nach Ihrem Amtsantritt, haben Sie mir gesagt, dass Sie Gespräche mit den Einwohnern führen wollen, um ihre Anliegen an die richtige Stelle weiterzuleiten. Wie weit sind Sie mit diesem Vorhaben gekommen?
Ich brauche nur durch den Ort zu gehen - mit großer Wahrscheinlichkeit ist es so, dass die Leute mich ansprechen.
Also man nimmt Sie durchaus schon als Ortsbürgermeister wahr…
Ja, doch. Inzwischen hat man das mitbekommen hier.
Wieviel Freizeit bleibt Ihnen noch?
Ich bin ja in der glücklichen Lage, seit Mitte März nicht mehr berufstätig zu sein. Vorher war es zeitlich ein wenig eng. Das hat sich jetzt entspannt.
Welche Hauptthemen sehen Sie für Abbenrode?
Das sind zum einen langfristig die Folgen des demografischen Wandels und zum anderen die Förderung der Vereine mit unseren bescheidenen Mitteln.
Was können Sie als Ortsbürgermeister tun, damit die Menschen im Alter nicht scharenweise wegziehen?
Ein Thema ist ein Dorfladen auf genossenschaftlicher Basis, den ich noch nicht aufgegeben habe. Das lässt sich aber schwieriger als gedacht an, denn mögliche Ausgaben müssen ja auch wieder reinkommen.
Haben Sie sich die neue Aufgabe so vorgestellt?
Weitgehend ja. Die Verwaltungstätigkeiten hatte ich mir schlimmer vorgestellt. Bislang beschränken die sich auf das Aufhängen öffentlicher Bekanntmachungen. Solange es so bleibt?
Quelle: Braunschweiger Zeitung, Wolfenbuettel: 2. Mai 2012, Wolfenbüttel Lokales, Seite L36
