zum Seiteninhalt zur Navigation

Diese Seiten sind hoffentlich barrierefrei. Die vorherigen Links erleichtern das Bewegen innerhalb der Einzelseite. Es gibt keine Layout-Tabellen, kein Javascript, keine andere Formatierungen außer im CSS. - Viel Spaß beim Surfen!

Archiv-Seiten des Kreisverbandes Wolfenbüttel

 

Bündis90/DIE GRÜNEN
 

Zielkonflikte bei der Gemeindeentwicklung Lucklum

Engagierte Diskussion bei Grünen-Veranstaltung

2010-03-01

Der Einladung des Ortsverbandes Samtgemeinde Sickte und der Grünen Samtgemeindefraktion zu einer öffentlichen Veranstaltung „Lucklum – Gemeindeentwicklung im Dialog“ waren viele interessierte Einwohnerinnen und Einwohner gefolgt. Die Gesprächsrunde im vollen Rittersaal war von engagierten Diskussionsbeiträgen gekennzeichnet. Deutlich wurde, dass sich bisher kein Kompromiss oder Mittelweg bei der Frage abzeichnet, ob und wo ein neues Dorfgebiet zur Aussiedlung von landwirtschaftlichen Betriebsbereichen des Rittergutes und zur Neuansiedlung von Kleingewerbe geschaffen werden soll.

In der vom Grünen-Vorstandsmitglied Holger Barkhau moderierten Diskussion stellte zunächst der Gutsbesitzer Wolfram von Henninges dar, weshalb eine Aussiedlung von landwirtschaftlichen Teilbereichen aus seiner Sicht notwendig sei. Wirtschaftliche und immissionsrechtliche Überlegungen stünden hier an erster Stelle. Nach Abwägung verschiedener möglicher Standorte komme für das neue Dorfgebiet nur der Bereich zwischen Lucklum und Erkerode nördlich der Landesstraße in Frage.

Michael Fuder (Grünen-Fraktionsvorsitzender Erkerode) erläuterte, weshalb die Aufnahme des Gebietes in den Flächennutzungsplan aus Sicht der Erkeröder Grünen noch die beste Lösung darstelle: Nur durch einen dann aufzustellenden Bebauungsplan könne der Gemeinderat Einfluss auf die Gestaltung und Nutzung der Fläche nehmen, andernfalls könnte die Ausgliederung vom Rittergut als privilegiertes Bauvorhaben realisiert werden.

Heinz-Dieter Vonau, Sprecher der Bürgerinitiative „Kein Gewerbegebiet vor unserer Haustür“, und weitere Diskussionsteilnehmer erläuterten, dass sie jegliche Bebauung der diskutierten Fläche entschieden ablehnten; allerdings wurde keine rechtliche Möglichkeit benannt, wie diese zu verhindern wäre. Besonders der befürchtete zusätzliche Verkehr und Beeinträchtigung des Landschaftsbildes seien für die Ablehnung ausschlaggebend. Das vom Gemeinderat beschlossene Dorfgebiet stelle aus ihrer Sicht keine Lösung dar, da nun zusätzlich zur Aussiedlung des landwirtschaftlichen Betriebes auch noch Gewerbe angesiedelt werden könne.

Gegenüber dem Gemeinderat mit seiner derzeitigen absoluten CDU-Mehrheit kam ein grundsätzliches Misstrauen zum Ausdruck. Viele Einwohner trauen dem Rat nicht zu, im Bebauungsplan sinnvolle Regelungen zu treffen und diese dann auch durchzusetzen.

In der Diskussion zeigte sich, dass auf der Grundlage des von der Grünen-Fraktion vorgeschlagenen und vom Gemeinderat zustimmend zur Kenntnis genommenen Leitbild-Entwurfs für die Gemeinde Erkerode-Lucklum beide Positionen ihre Berechtigung haben: Es gibt einerseits aus gemeindlicher Sicht ein Interesse an einer Stärkung und Sicherung der vorhandenen Wirtschaft und Landwirtschaft sowie an der Neuansiedlung von zukunftsfähigem, angepasstem Kleingewerbe. Auf der anderen Seite stellen die Wohnqualität der Einwohnerinnen und Einwohner und das Landschaftsbild hohe Güter dar und sind somit ebenfalls Standortfaktoren.

Da sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch kein realistischer Kompromiss abzeichnet, handelt es sich um einen Zielkonflikt, der auch innerhalb der Samtgemeindefraktion sowie des Ortsverbandes für weitere Diskussionen sorgen wird, zumal demnächst im Samtgemeinderat über eine entsprechende Änderung des Flächennutzungsplans entschieden werden soll.

 

Sickter Grüne bei der Gesprächsrunde Lucklum – Gemeindeentwicklung im Dialog

Foto: Sickter Grüne bei der Gesprächsrunde „Lucklum – Gemeindeentwicklung im Dialog“ (von links): Heiko Judith, Michael Ratzkowsky, Andre Hinrichs, Holger Barkhau, Karlheinz Pfeiff

 

 

zur Navigation zum Seiteninhalt