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Archiv-Seiten des Kreisverbandes Wolfenbüttel

 

Bündis90/DIE GRÜNEN
 

Erster grüner Bürgermeister sieht sich keineswegs als Dorfoberhaupt

crem - 2011-12-08

Der 57-jährige Bernhard Brockmann will seinem Ort Abbenrode vor allem eins schenken: Zeit Von Christine Pelz

Von Christine Pelz

ABBENRODE. So wirklich gerechnet hatte Bernhard Brockmann nicht mit seinem Wahlerfolg. Eigentlich, so wirkt es, kann er es noch gar nicht richtig fassen, dass er der neue Bürgermeister Abbenrodes ist.

Und nicht nur das: Der 57-Jährige ist zugleich auch der erste Bürgermeister im Landkreis, der der Partei der Grünen angehört.

"Als ich etwas Sinnvolles für mich und meine im nächsten Jahr beginnende Altersteilzeit finden wollte, hatte ich überhaupt nicht an ein solches Amt gedacht", sagt Brockmann.

Seit Jahresbeginn in Partei

Schließlich ist der gebürtige Bremer auch erst seit Jahresbeginn Parteimitglied. Nun ist - anders als gedacht - aus "ein bisschen Parteiarbeit" mal so eben ein Amt geworden, das Brockmann zunächst, wie er sagt, "ein paar Nummern zu groß" vorkam. Schließlich ist die Politik Neuland für den Informatiker. "Mich haben aber dann viele bestärkt, und ich denke, eine solche Chance bekommt man nur einmal."

Dabei hat Brockmann erst vor zehn Jahren gemeinsam mit Ehefrau und Sohn seine Zelte in Abbenrode aufgeschlagen. Damals kam er aus der Bundeshauptstadt und wechselte beruflich nach Wolfsburg. Nahe seinem neuen Arbeitsort wollte Brockmann auch ein Haus bauen. Da kam Abbenrode als passender Rahmen gerade recht - nah am Elm und dennoch nicht weit ab von der Großstadt Braunschweig. Und außerdem, so hat der Neubürger festgestellt, bietet der kleine Ort nicht nur Möglichkeiten, sich einzubringen, sondern auch eine intakte Dorfgemeinschaft.

Also bleibt für das neue Dorfoberhaupt gar nicht mehr so viel zu tun? "Also als Oberhaupt sehe ich mich gar nicht", antwortet Brockmann. Ihm gehe es in erster Linie darum, etwas zu schaffen, was es vor allem den älteren Bewohnern ermöglicht, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden zu bleiben - "mehr als nur Nachbarschaftshilfe".

Viel bewegen könne der Ortsrat im Konstrukt der Einheitsgemeinde ohnehin nicht, glaubt der 57-Jährige. Aber: "Man kann mit den Leuten sprechen und aufnehmen, was sie bewegt und das vielleicht an die richtige Stelle weiterleiten. Das reicht ja oft schon."

Darüber, dass es für ihn nach der Kommunalwahl nicht zum Einzug in den Kreistag gereicht hat, für den Brockmann auch kandidiert hatte, ist er nicht traurig. "Dafür werde ich auch nicht nochmal antreten. Auf Gemeinderatsebene ist Schluss."

Ganz oder gar nicht

Schließlich wolle er auch noch ein bisschen Freizeit haben, um beispielsweise gemeinsam mit seiner Frau wandern zu gehen. "Und entweder, man macht eine Aufgabe richtig oder man lässt es."

Allerdings weiß Brockmann schon jetzt, dass er auch beim nächsten Mal wieder für den Ortsrat kandidieren will. Die beste Bestätigung, dass er seine Aufgabe gut gemacht hat, so sagt er, wäre ein deutlicher Stimmenzuwachs. "Außerdem ist mir sehr bewusst, dass ich für meine Partei als erster grüner Bürgermeister im Kreis eine gewisse Vorreiterrolle habe."

Unter Druck gesetzt fühle er sich deswegen aber nicht. Er glaubt, dass die Abbenroder vor allem eins von ihm erwarten: "Mehr Zeit für den Ort als mein Vorgänger sie hatte."

Bericht der BZ, Wolfenbüttel, 13.12.2011

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Wolfenbüttel: 13. Dezember 2011, Wolfenbüttel Lokales, Seite L35

 

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