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crem - 2011-12-08
Von Christine Pelz
CREMLINGEN. Die Einwohner mit ins Boot holen: Das soll es sein, was die Politik der nächsten fünf Jahre in Cremlingen deutlich von der vergangenen unterscheidet. Das machten in einem Gespräch mit unserer Zeitung Vertreter von SPD und Grünen deutlich, die als Gruppe im Rat der Einheitsgemeinde nach 37Jahren erstmals die Mehrheit haben.
Vor allem aber soll Cremlingen als Marke positioniert werden, wie Gruppensprecher Detlef Kaatz (SPD) es formulierte. Die Leuchttürme Krippe, Kita und Schulen müssten besser vermarktet werden. "Wer weiß denn schon, dass wir so gute Angebote haben?" Um auch weiterhin junge Familien nach Cremlingen zu holen, müsse sich die Gemeinde nicht zuletzt auch gegenüber Braunschweig stark machen, betonte Harald Koch (SPD).
So solle gemeinsam mit den Bürgern ein Leitbild mit Oberzielen entwickelt werden. Auch ein Logo oder eine Broschüre über die Gemeinde seien denkbar. Bestehende Medien wie das Internet müssten besser genutzt werden. Ziel, so Kaatz, sei es letztlich, die Einwohnerzahl auf dem heutigen Niveau zu halten oder gar zu steigern.
Als weiteren Schwerpunkt sieht die Gruppe die Jugendarbeit. Um auch Jugendliche aufzufangen, die nicht in den Vereinen seien, müsse eine Ganztagsstelle für einen Sozialpädagogen geschaffen werden. Denkbar sei auch ein Jugendzentrum, das angegliedert werde an das geplante Kultur- und Begegnungszentrum.
Weitere Stichworte nannten Jochen Fuder und Diethelm Krause-Hotopp als Fraktionsvorsitzende der Grünen: zügige Umsetzung des Radwegeverkehrskonzepts, Fußwege ausbauen und verbessern, mehr verkehrsberuhigte Bereiche und Tempo-30-Zonen schaffen. Dabei solle immer darauf geachtet werden, dass nicht am Bedarf der Einwohner vorbei Geld ausgegeben werde. Damit wiederum schließt sich der Kreis zum erklärten Ziel der Gruppe, die Bürger mehr ins Geschehen einzubinden - durchaus auch zu Bereichen, die die Gemeindegrenzen überschreiten, wie Kaatz deutlich machte. Als Beispiel nannte er das Thema Integrierte Gesamtschule: "Wollen die Bürger eine und wenn ja, wo würden sie ihre Kinder am ehesten hinschicken - nach Braunschweig, eventuell nach Sickte oder nach Wolfenbüttel?"
Erreicht werden kann die Einbindung nach Ansicht der Gruppe unter anderem durch Bürgerbefragungen und -versammlungen. Auch die Ratssitzungen sollen durch zwei Einwohnerfragestunden und eine Visualisierung der Themen mittels Beamer attraktiver werden.
Allein zu den Finanzen will die Gruppe zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts sagen. Zunächst soll der Jahresabschluss abgewartet werden.
Quelle: Braunschweiger Zeitung, Wolfenbuettel: 8. Dezember 2011, Wolfenbüttel Lokales, Seite L35