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crem - 2010-03-21
Destedt. Überrascht von der pädagogischen Vielfalt zeigten sich Besucher der Filmveranstaltung der Cremlinger Grünen. Reinhard Kahl, Regisseur und Produzent von Fernseh- und Videodokumentationen, ausgezeichnet u. a. mit dem Grimme Preis, hatte den Film „Treibhäuser der Zukunft – Wie in Deutschland Schulen gelingen“ gedreht. Er zeigt Schulen in Deutschland, die beweisen, dass sie mit den Spitzenschulen der PISA-Siegerländer mithalten können. Diese Schulen haben sich verabschiedet von der Gleichmacherei beim Lernen: alle Schüler zur gleichen Zeit im gleichen Tempo. Auch haben sie sich vom frage-entwickelnden Unterricht verabschiedet nach dem Motto: der Lehrer stellt eine Frage, die Schüler antworten. In dieser Art des Unterrichts versteckt der Lehrer das Wissen und die Schüler sollen es finden. Diese Pädagogik wird auch als „Osterhasenpädagogik“ bezeichnet.
Die gezeigten Modellschulen setzen sowohl auf Individualisierung als auch auf Gemeinschaft. Es sind Ganztagsschulen und die Jahrgangsklassen sind aufgelöst. So lernen z.B. Kinder aus den Klassen 1-3 gemeinsam Probleme zu lösen. Projektwochen finden nicht nur vor den Zeugnissen statt. Sie sind Teil des normalen Unterrichtsgeschehens und dauern zwei Wochen. Darüber hinaus gibt es Wochenplanunterricht und Freie Still Arbeit.
In der anschließenden Diskussion zeigten sich die Teilnehmer vom Lerneifer der Kinder und den Ergebnissen des Unterrichts beeindruckt. Positiv wurde hervorgehoben, dass die Landesregierung durch das Modell der Schuleingangsstufe die Möglichkeit zum jahrgangsübergreifenden Arbeiten in der Grundschule ermögliche. Dazu gibt es auch erste Modelle im Landkreis Wolfenbüttel. Bekannt geworden ist die Laagbergschule in Wolfsburg. Dort arbeiten in den Lerngruppen Kinder aus den Klassen 1-4 zusammen. Diese Schule war 2007 für den Deutschen Schulpreis nominiert.
