Archiv-Seiten des Kreisverbandes Wolfenbüttel
crem - 2010-03-16
Hemkenrode. Über das Rausroden von Büschen und Bäumen entlang eines Grabens in der Feldmark Hemkenrode sind Naturschützer entsetzt. Bei einem Ortstermin besichtigten die Cremlinger Grünen Dr. Diethelm Krause-Hotopp, Dr. Christian Rothe-Auschra und Gudrun Hock gemeinsam mit dem Kreisvorsitzenden des Nabu, Horst Ehlers, und dem Biobauern Norbert Haiduk von den Schöppenstedter Grünen, das Ausmaß des Schadens. Haiduk hatte bereits die Untere Naturschutzbehörde und die Gemeinde Cremlingen informiert. Er fordert zukünftig vorherige Absprachen über Unterhaltungsmaßnahmen, „damit nicht ohne Not Lebensräume unnötig zerstört werden“. Für Horst Ehlers ist dies „ein besonders krasser Fall von Vernichtung von ökologisch wertvollen Lebensräumen“. Hier sei eindeutig eine Verschlechterung des Lebensraumes herbei geführt und somit gegen den §2 des Niedersächsischen Naturschutzgesetzes verstoßen worden. Nach Haiduk widerspricht diese als Pflegemaßnahme gedachte Rodung dem Wasserhaushaltsgesetz, „weil hier nach § 27 eine Verschlechterung des ökologischen Potenzials eingetreten ist“. Rothe-Auschra wies auf die Bedeutung der gerodeten Hecke als einzige ganzjährig bewachsene Verbindung vom Elm zur Ohe hin. Bemühungen der Gemeinde, z.B. Pfade für die gefährdete Wildkatze zu schaffen, wurden hier zu Nichte gemacht. Die Kreistagsfraktion der Grünen hat sich inzwischen an die Untere Naturschutzbehörde gewandt.
Foto (Diethelm Krause-Hotopp): Christian Rothe-Auschra, Horst Ehlers, Gudrun Hock und Norbert Haiduk mit Tochter Freia (v.l.) besichtigen den ausgeräumten Graben bei Hemkenrode.