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crem - 2010-02-20
Die Stühle im Destedter „Haus der Vereine“ reichten nicht aus, so groß war das Interesse am Film „Plastic Planet“ von Werner Boote. Entsprechend erfreut zeigte sich Jochen Fuder von der grünen Ratsfraktion. Vielen Besuchern war am Ende des Films die Nachdenklichkeit förmlich anzusehen. Werner Boote, dessen Urgroßvater selbst zu den Pionieren des Plastiks gehörte, hatte in 25 Ländern für seinen Dokumentarfilm recherchiert. In den letzten 100 Jahren wurde soviel Kunststoff produziert, dass wir die Erde sechsmal darin einpacken könnten. Heute bestimmt Plastik unser Leben, weil es unbegrenzte Einsatzmöglichkeiten bietet: es ist billig, bunt, leicht und unzerbrechlich.
Im Film werden aber auch Nachteile aufgezeigt, über die die Plastikindustrie nicht gern spricht. Selbst die schönsten Flecken der Erde sind mit Plastik übersät. Noch nach 200 Jahren ist Plastik nicht verrottet. In unseren Weltmeeren schwimmt sechs Mal mehr Plastik als Plankton. Fische fressen es und gehen daran elend zugrunde; jährlich über eine Million.
Können wir uns auf die Kunststoffindustrie verlassen, dass sie nichts Schädliches produziert? Die Industrie verrät nicht, aus welchen komplexen Verbindungen Plastik besteht.
Boote weist nach, dass Plastik aber auch gesundheitsschädlich sein kann. So können sich aus dem Plastik Stoffe lösen und in unsere Blutbahn gelangen und u.a. Krebs auslösen oder die Anzahl der Spermien stark reduzieren. Über 700 wissenschaftliche Ergebnisse hat Boote zusammengetragen und liefert dadurch schockierende Einblicke. Gleichzeitig zeigt der Film, mit welcher Naivität wir mit Kunststoffen umgehen. Am Ende des Films werden auch neue wissenschaftliche Ansätze vorgestellt, wie rein pflanzlich gewonnene Kunststoffe aus Maisstärke hergestellt werden können, die sogar kompostierbar sind.
Am 31. März zeigen die Grünen den Film „Treibhäuser der Zukunft – wie gute Schulen gelingen“ (Destedt, Haus der Vereine 19.30 Uhr).
