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Archiv-Seiten des Kreisverbandes Wolfenbüttel

 

Bündis90/DIE GRÜNEN
 

Pressemitteilung der Kreistagfraktion Bündnis 90/Die GRÜNEN im Landkreis Wolfenbüttel zur Mastanlagendiskussion im Landkreis

2010-01-28

Unabhängig von der Frage, ob eine verfasste Gebietskörperschaft jenseits und oberhalb der bestehenden Kreise und kreisfreien Städte gewünscht ist und Sinn macht, gibt es sie faktisch: die Region. Im Bewusstsein der hier lebenden Menschen gibt es nicht nur die Stadt Wolfenbüttel, Cremlingen oder Sickte, nicht nur den Landkreis Wolfenbüttel, sondern es gibt natürlich auch Braunschweig, Wolfsburg und vieles mehr.

Und in dieser Region hat der Landkreis Wolfenbüttel seinen Platz und „erfüllt“ (s)eine Aufgabe: als Ort, in dem gerne gewohnt wird, in dem man gerne verweilt , in dem Kultur und Natur spürbar werden, der (die Nathan´sche) Weisheit erfahrbar macht. Hier haben Werte wie Wohnen und Freizeit in naturnaher Umgebung einen hohen Stellenwert – und alles im sanften Licht der Beschaulichkeit.

In einen solchen Landkreis Wolfenbüttel passen keine Großmastanlagen, weder für Puten, Hähnchen noch für größeres Getier. Und zu Recht stehen im Landkreis Wolfenbüttel solche Tiermastfabriken nicht – und das ist gut so und soll nach dem Willen der allermeisten Bürgerinnen und Bürger so bleiben..

Dies sehen auch die GRÜNEN so, und sie sehen noch dazu eine ganz andere Dimension, die auch viele Großmastkritiker teilen: sie fordern die Aufhebung der Privilegien für den Bau von Anlagen zur industriellen Tierhaltung. So ist es geradezu absurd, dass überdimensionierte Agrarfabriken, die mit bäuerlicher Landwirtschaft nichts mehr zu tun haben, weiterhin die Privilegierung im Außenbereich nach dem Baugesetzbuch erhalten, so, als wenn kleine Ställe für grasende Milchkühe aufzustellen wären. Viele Kommunen und Bürger beschweren sich zu Recht über die zunehmenden Belastungen durch Emissionen, Gerüche, Feinstäube und Lärm aus diesen tierquälerischen Fleischfabriken.

Zwar wäre der Landkreis im Falle der Beantragung einer Errichtung solcher „Tierfabriken“ mit-zuständige Behörde. Der Kreistag hätte hier aber keinen Genehmigungsvorbehalt, könnte eine Genehmigung nicht verhindern.

Die Landtagsfraktion der GRÜNEN hat denn auch im Niedersächsischen Landtag beantragt, die Steuerungsmöglichkeiten der Kommunen und die Rechte von Bürgerinitiativen, Tierschutz- und Umweltverbänden bei der Planung solcher Stallbauten deutlich zu verbessern. Riesige Hähnchen- oder Putenmastställe sind Industrieanlagen und müssen auch so behandelt werden.

Als ersten Schritt fordern die Grünen, dass sowohl die Öffentlichkeitsbeteiligung als auch Umweltverträglichkeitsprüfungen schon bei niedrigeren Tierbeständen als bisher vorgeschrieben werden. Außerdem müsse – so wie bereits bei Frischeiern praktiziert - billiges Fleisch aus Agrarfabriken endlich klar gekennzeichnet werden, damit die Verbraucher Informationen über die Produktionsbedingungen erhalten.

Natürlich wird nicht verkannt, dass auch Landwirtschaft für die Zukunft ertragreich wirtschaften will und soll. Doch führt der Weg zur Hähnchenmast in eine Sackgasse – die der Abhängigkeit von multinationalen Hähnchenvermarktern, weg von der bäuerlichen Selbstständigkeit und Planungshoheit im eigenen Bereich. Gerne wollen die GRÜNEN diskutieren, welche Wege es jenseits der weiteren Agrarindustrialisierung gibt – im Einklang mit Mensch und Natur, hier im Landkreis Wolfenbüttel.

 

 

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