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Archiv-Seiten des Kreisverbandes Wolfenbüttel

 

Bündis90/DIE GRÜNEN
 

Ratsrede von Stefan Brix: Einzelhandelsentwicklungskonzept (Planwirtschaft?)

Herr Ratsvorsitzender, Herr Bürgermeister, meine Damen und Herren!

Das vorliegende Einzelhandelsentwicklungskonzept beschreibt für Wolfenbüttel großräumig, wie sich der Einzelhandel entwickeln soll. Das jedenfalls steht im Namen auf dem Titelblatt. Der Bedeutung nach heißt dies, dass man an bestimmten Orten der Stadt nur bestimmte Güter in bestimmter Menge anbieten und verkaufen darf. - Und an anderen Orten eben nicht (Wenn sich die Verwaltung und dieser Rat, an die Vorgaben halten). Ziel dieser Planwirtschaft (Danke Herr Dr. Helm, nicht: "sozialistische") ist, die Innenstadt als Einkaufsmittelpunkt attraktiv zu halten und gleichzeitig die wohnortnahe Versorgung der Einwohnerinnen und Einwohner Wolfenbüttels sicherzustellen. Kurz gesagt soll der oder die Einzelne Dinge des täglichen Bedarfs auf kurzem Wege in der Nähe kaufen können, aber es soll ihm oder ihr die Lust am Einkaufsbummel (mit Einkauf natürlich!) in der Innenstadt erhalten bleiben. Nur wenn dieses gelingt, bleibt die zentrale Funktion der Innenstadt als "Markt" erhalten. Denn die Einlaufslust für hochwertige Güter soll nicht auf der grünen Wiese und möglichst überhaupt nicht außerhalb Wolfenbüttels (Zollschranke?) gestillt werden, sondern in der Innenstadt. Nur damit hat die Innenstadt auch die Chance auf ein Publikum, das dort kaufen möchte und dieses Publikum braucht sie.

Diese Chance zu bieten, ist die Stärke dieses Konzeptes. Es vollzieht für ganz Wolfenbüttel als Marktplatz betrachtet großräumig nach, was kleinräumig in den Schlossarkaden, im City Carree oder auch im Hauptbahnhof in Berlin, also gewissermaßen in den Tempeln des Konsumismus schon lange angesagt ist, eine Planung des Angebotes, um eine Nachfrage einerseits zu befriedigen, andererseits aber auch sicherzustellen und beides am richtigen Platz. - Planwirtschaft also! - Ja, meine Damen und Herren, die Ikonen des Kapitalismus funktionieren intern mit Planwirtschaft. Ich gehe davon aus, dass sie das gewusst haben. Alle diese Wirtschaftsunternehmen wollen Gewinne erwirtschaften und das geht eben besser, wenn man dafür eine Strategie hat.

Der Bürgermeister hat früher gern mal vom "Konzern Stadt" gesprochen und unabhängig davon, ob er es immer noch gern tut, können wir mit dem Einzelhandelsentwicklungskonzept nun mit Fug und Recht behaupten, dass wir einen Plan, sagen wir nicht für den "Konzern" Stadt, aber für den "Marktplatz" Stadt haben. Und dieser ist gut durchdacht, auch wenn sich wie in jedem Plan bestimmt auch Schwächen finden lassen.

Deshalb verdient dieser Plan Zustimmung und Unterstützung.

Allerdings hat er eine bestimmte Schwäche, aber die ist nicht im Plan selbst zu finden, sondern im System. Die Innenstadt nämlich, die dieser Plan für eine eigene Entwicklung schützt und beschreibt ist eben nicht weiter planbar.

Die Stadt hat ihr Mögliches getan, deshalb ende ich mit einem Appell. Nicht an Sie meine Damen und Herren, sondern an die Vermieter der Innenstadt:

Rat und Verwaltung sind auf Ihrer Seite. Dieses Einzelhandelsentwicklungskonzept beweist es. Sie sind nun am Zug! - Handeln Sie planwirtschaftlich! - Reden Sie miteinander, nutzen Sie Studien wie diese hier und diejenigen des Stadtmarketings und sorgen Sie dafür, dass Ihr Eigentum und unsere Innenstadt attraktiv bleibt, in dem Sie für den Branchenmix sorgen, der den Einkaufsbummel lohnend macht. Wie das geht steht unter anderem hier drin.

 

 

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